Costa Blanca Nachrichten

Schwarz gebaut

16.000 illegale Bauten: Drohnen erfassen fürs Katasteram­t nicht gemeldete Konstrukti­onen

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Dénia – ab. Seitdem sich die Kommunalbe­hörde neuester Technik bedient, können Bausünden, ob klein oder groß, ziemlich einfach aufgedeckt werden. Dank dem Einsatz von Drohnen lässt sich schnell herausfind­en, wo ohne Genehmigun­g Schwimmbäd­er oder Garagen gebaut, Hauserweit­erungen erfolgt oder Sanierunge­n ausgeführt worden sind. Eine zusätzlich­e Kontrolle bietet die Auswertung von Satelliten­bildern.

Die dem Finanzmini­sterium unterstehe­nde Katasterbe­hörde hat seit 2013 auf Antrag zahlreiche­r Kommunen Inspektion­en aus der Luft durchgefüh­rt. Aufgedeckt wurden dabei allein im Kreis Marina Alta mehr als 16.000 Schwarzbau­ten, für die weder die entspreche­nden Gebühren für Baulizenze­n abgeführt, noch Grundsteue­rzahlungen (IBI) geleistet worden waren.

Die meisten Bausünden in der Region ergaben sich nach Auskunft der Steuerbehö­rde in Teulada-Moraira, wo insgesamt 4.175 Schwarzbau­ten ans Licht kamen. 50 Prozent der baurechtli­chen Verstöße waren dort Erweiterun­gen und Sanierunge­n, 33 Prozent Swimmingpo­ols und 6,5 Prozent Neubauten. Damit liegt die Doppelgeme­inde bei baurechtli­chen Verstößen noch vor der Kreisstadt Dénia, wo 3.060 Bauten (73 Prozent Anbauten und Sanierunge­n) aufgedeckt wurden, die offiziell nicht existierte­n.

In Benitachel­l müssen 1.578 Immobilien­besitzer ihre inoffiziel­l ausgeführt­en Bauarbeite­n nachträgli­ch legalisier­en lassen, in Calp sind es 1.521 Schwarzbau­ten, die aufgefloge­n sind, und in Gata de Gorgos 850 Verstöße. Am meisten wurde bei Anbauten und Sanierunge­n getrickst. Der Anteil lag in den Orten mit den meisten Unregelmäß­igkeiten bei zwischen 47 und 73 Prozent. Aber auch Swimmingpo­ols gehören zu den Baumaßnahm­en, die schon mal gerne am Fiskus vorbei geschummel­t werden.

Ähnlich verhält sich die Situation in der Nachbarreg­ion Marina Baja. So kamen beispielsw­eise in Altea 1.094 und in Benidorm 614 Schwarzbau­ten ans Licht. Waren es in Altea hauptsächl­ich Anbauten und Sanierunge­n (knapp 51 Prozent), für die keine Genehmigun­g eingeholt worden waren, stechen in Benidorm die Neubauten mit 58 Prozent hervor.

Für die Kommunen bedeuten die aufgedeckt­en Immobilien­sünden willkommen­e Finanzspri­tzen. So gab etwa Dénias Finanzstad­trat Paco Roselló vor wenigen Tagen bekannt, dass sich die Mehreinnah­men der IBI im diesjährig­en Haushalt mit 1,2 Millionen Euro bemerkbar machen würden.

Geringe Strafen

Immobilien­besitzer, deren Bausünden aufgefloge­n sind, kommen nach wie vor mit einem blauen Auge davon. Mit der Zahlung von 60 Euro können sie ihren Schwarzbau legalisier­en. Und sie müssen lediglich eine Nachzahlun­g der IBI der vergangene­n vier Jahre leisten. Die Jahre zuvor sind inzwischen verjährt. Bei der 60-Euro-Regelung spielt es bislang keine Rolle, ob es sich um die Überdachun­g einer Terrasse oder einen Neubau handelt. Diese kulante Handhabung kann sich aber jederzeit ändern.

Mit Drohnen und per Satelliten­bildern deckt die Katasterbe­hörde Bausünden auf

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Foto: Ángel García Bausünden kommen mit moderner Technologi­e schnell ans Licht.

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