Zehn Jahre umsonst geplant
Alternative zur Landstraße CV-95 nach Orihuela bleibt Wunschdenken – Politiker schieben sich Schuld zu
Torrevieja/Orihuela Costa – ma.
Sie bleibt einer der Verkehrsknotenpunkte der Vega Baja, die Landstraße CV-95, die von Los Balcones bei Torrevieja ins Landesinnere nach Orihuela führt. Schon vor zehn Jahren sollte die Straße für 400 Millionen Euro ausgebaut werden. Das Projekt ist nie umgesetzt worden. Nun ist das Land Valencia mittels Gerichtsentscheid gar dazu verurteilt worden, über neun Millionen Euro Schadensersatz an die Firmen zu zahlen, die einst den Zuschlag zum Neubau der CV-95 erhalten hatten.
Die damals regierende Volkspartei (PP) im Land Valencia hatte das Projekt stillschweigend auf Eis gelegt, nachdem ersichtlich geworden war, dass es Probleme mit der Umweltverträglichkeitsstudie sowie der Finanzierung geben würde. Der damalige Plan war, eine neue Trassenführung parallel zum Verlauf der historischen Landstraße zu schaffen, um Orihuela Costa und das 30 Kilometer landeinwärts gelegene Orihuela besser miteinander zu verbinden.
Politiker verschiedener Parteien weisen sich die Schuld an der teueren Fehlplanung zu. Die Volkspartei hatte noch vergangenes Jahr bei Ministerpräsident Ximo Puig (PSOE) eingefordert, die Planung der neuen CV-95 wieder aufzunehmen. Bürgerinitiativen fordern, dass zumindest die Mautstellen der AP-7 bei Orihuela aufgehoben werde. Wer von La Zenia nach Benijófar auf der Autobahn fährt, zahlt im Sommer über neun Euro. Während die Autobahn deshalb nahezu leer bleibt, verzeichnen die alternativen Routen über Land quer durch Benijófar und Algorfa ein massives Verkehrsaufkommen.