Grüne Täler, felsige Gipfel
Rundwanderung durch die Sierra de Ponoch – Tolle Aussichten, Serpentinen und liebevolle Details
Als riesiger Felsklotz hinter Benidorm aufragend, zieht der Puig Campana viele sehnsüchtige Blicke auf sich. Aber jeder Bergwan- derer weiß, dass die größte Höhe nicht immer das größte Glück verbürgt. Er kann am Fuße des Puig Campana oder am Sattel des Ponoch mehr von der Faszination der Bergwelt erfahren, als ein anderer, der seine Ziele als Bergsteiger nur auf Gipfelhöhen erreicht.
Das gemächliche BergaufBergab ohne die gravierenden Höhenunterschiede des Hochgebirges überfordert niemanden und auch dem Gemüt tut eine Erholung manchmal gut. Einen schattigen Pinienwald durchwandern, den Duft der mediterranen Kräuter einatmen und ein herrliches Bergpanorama im Blick, was braucht ein Naturliebhaber mehr? So wie bei der nachfolgend beschriebenen Wanderung, die auf passablen Wegen und ohne allzu große Anstren- gung durch eine Landschaft führt, die sich gut und gern als das Nonplusultra der Costa Blanca bezeichnen lässt.
Wie ein riesiger Schiffsbug
Von Ihrem Wanderparkplatz am Fuße des Puig Campana werden Sie zuerst einmal die Aussicht bestaunen. Sie befinden sich hier in
einer der schönsten Bergregionen der Costa Blanca, umgeben von den Bergketten Castellets, Sella, Aitana und Puig Campana.
Folgen Sie nun dem geradeaus führenden Forstweg hinab zu einer ruinösen Finca und weiter bis zu einem links abgehenden Pfad, den Sie nach insgesamt 15 Gehminuten erreichen. Er führt Sie durch den Wald und auf einem maurischen Bergpfad hinauf zum Fuße der Castellets.
Hier wo ein orange-roter Fels wie ein riesiger Schiffsbug in den Himmel sticht, gehen Sie nach rechts und umrunden auf dem breiten Forstweg den Barranco de Sacarets. Immer wieder überraschen liebevoll arrangierte Details, wie die mit einer Inschrift verzierte Bank, frisch gepflanzte Bäume und dergleichen...
Gelb-weißer Pfad ist leichter
Unterhalb der Finca Sacarets kreuzen sich die Wege (Höhe 727 Meter). Wir gehen bergauf und biegen hinter der Finca und der gewaltigen Pinie nach rechts ab. Nun heißt es gemächlich aufsteigen, dem Vogelgezwitscher lauschen und die immer schöner werdende Aussicht genießen. Duftende Kräuter flankieren den Weg, und ab und zu machen fotogene Fincaruinen auf sich aufmerksam.
Zuletzt erreicht man nach 40minütigem Aufstieg ein schattiges Waldstück und danach eine felsige Anhöhe, wo man nach links zum Collado de Llam weiter wandert. Als Orientierungspunkt gilt hier der kleine Felsklotz, auf den Sie zusteuern sollten. In seiner Flanke verbirgt sich eine urige Höhle, die zu einer kleinen Rast einlädt.
Von hier gehen Wanderwege in diverse Richtungen ab. Unser Weiterweg führt um den Felsklotz herum leicht ansteigend nach rechts und in zehn Minuten hinauf zum 970 Meter hohen Ponochsattel, höchster Punkt unserer Rundwanderung.
Hier oben, genüsslich auf einer warmen Steinplatte sitzend, lässt sich das atemberaubende Bergpanorama noch mal intensiv genie- ßen, bevor man mit dem Abstieg über den Sattel beginnt. Achtung, hier gibt es zwei parallel verlaufen- de Abstiegspfade. Sie sollten darauf achten, dass Sie dem gelbweiß markierten, weil unschwierigerem Weg folgen.
Obwohl auch auf diesem Pfad Konzentration gefragt ist, sollte man den Blick dennoch intensiv in die Runde schweifen lassen. Rechts faszinieren skurrile, zer- klüftete Felsriegel und im Vordergrund zieht der Puig Campana sehnsüchtige Bergsteigerblicke auf sich. Der Blick auf das Meer mit der lang gezogenen Sierra Helada sowie auf die „ungeliebten Wolkenkratzer“von Benidorm ist von hier oben absolut ein Foto wert.
Nach dem 20-minütigem Abstieg sind Sie am Coll de Pouet in 883 Metern Höhe angekommen, der Knotenpunkt verschiedener Routen. Unser Weiterweg führt auf dem Forstweg nach rechts in Richtung Finestrat, jedoch nur bis zur blechernen „Biwakschachtel“.
Danach folgt man dem Wanderpfad, der in Serpentinen durch ein schattiges Waldstück rechts abwärts führt. Hier sollten Sie beson- ders auf die Vielzahl der Erdbeerbäume achten, die uns im Herbst mit ihren roten, essbaren Früchtchen überraschen.
Wenn Sie auf einen Querweg treffen, gehen Sie nach links und folgen diesem geradeaus. Viel zu schnell hat man den Ausgangspunkt erreicht und würde, um die Zeit der Bergeinsamkeit zu verlängern, eigentlich am liebsten wieder auf dem Absatz kehrt machen.
Doch mit einem letzten Blick hinauf zu den dolomitengleichen Castellets nimmt man dankbar Abschied von einer abwechslungsreichen Wanderregion, die keine Wünsche offen lässt.
Schon am Fuße des Puig Campana bietet sich, umgeben von Bergen, eine der schönsten Aussichten der Küste