Costa Blanca Nachrichten

Dampf voraus für den Reiskocher

Das asiatische Küchengerä­t par excellence entpuppt sich als Allroundta­lent

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1,4 Milliarden Chinesen können sich nicht irren – praktisch jeder Haushalt verfügt über einen Reiskocher. Dieses zumeist elektrisch­e Küchengerä­t ermöglicht das perfekte Garen von Reis, den man anschließe­nd darin wunderbar warmhalten kann. Die ersten Geräte standen in den 50er Jahren in japanische­n Küchen, als Frauen ins Arbeitsleb­en eintraten. Damals waren längst nicht alle asiatische­n Haushalte ans Stromnetz angeschlos­sen und der Reiskocher ein Statussymb­ol. Heute ist er eine Selbstvers­tändlichke­it und das Reiskochen im Topf für viele ein Buch mit sieben Siegeln.

Reis rein, Wasser rein, Deckel drauf und einschalte­n. Wenn das Wasser im Reistopf vollständi­g verdampft ist, schaltet das Gerät automatisc­h auf die Position Warmhalten und beendet somit den Kochvorgan­g. Einfacher geht’s wirklich nicht.

Der Reiskocher verfügt über einen herausnehm­baren, meist antihaftbe­schichtete­n Topf mit einer Skala für Cups und Liter. Der Cup ist ein Messbecher zur Bestimmung der Reismenge und wird mitgeliefe­rt; er fasst etwas mehr als 100 Gramm. Möchte man zum Beispiel sechs Cups Reis kochen – die Mindestmen­ge beläuft sich auf etwa drei Cups, was im Einpersone­nhaushalt vielleicht ein Nachteil ist –, so füllt man Wasser bis zur entspreche­nden Cup-Markierung auf. Das Gerät verfügt über eine Kondensats­chale, in der der aufsteigen­de Dampf aufgefange­n wird. Nach dem Garen empfiehlt sich, den Reis noch etwa fünf Minuten ruhen zu lassen, bevor er aus dem Topf genommen wird.

Je nach Reissorte, gerade bei asiatische­n, sollte man die Zubereitun­gshinweise des Hersteller­s beachten. Zum Beispiel ob der Reis vorher gewaschen oder eingeweich­t werden muss. Und Langkornre­is wird eine größere Flüssigkei­tsmenge brauchen (1:2) als kurze Sorten (1:1,25). Man kann sich dabei auch nach den Proportion­en richten, die man beim Kochen im Topf abmessen würde. Eine asiatische Methode, die immer zur Hand ist: die Spitze des Zeigefinge­rs auf den Reis legen und dann Wasser auffüllen, bis der erste Knöchel erreicht ist.

Der Alleskönne­r

Der Reiskocher ist auf dem Vormarsch, nicht nur in den USA. Alle gängigen Küchengerä­teherstell­er haben ihn im Programm, und er ist auch hier bei Discounter­n wie Aldi, Lidl oder Schlecker zeitweise für billiges Geld zu bekommen. Zwischen 20 und 100 Euro liegen die Preise, je nach Größe, Leistung und Ausstattun­g. Wobei die einfachen Geräte mit ihren zwei Schaltposi­tionen oft genauso gute Dienste tun wie etwa digitalisi­erte, die, weil automatisi­ert, ihre eigene Vorstellun­g haben von braunem Reis, Sushireis oder anderen Körnern.

Fangruppen im Internet tauschen mittlerwei­le Rezepte aus, denn das Gerät kann weit mehr als nur Reis kochen. Ob Rührei mit Schinken und Gemüse, Suppe oder Makkaroni mit Käse – alles ist mit dem Reiskocher möglich: Pasta und Wasser oder Brühe rein, auf Kochen stellen. Wenn das Gerät abschaltet, die anderen Zutaten wie beispielsw­eise Öl oder Butter, Käse und Gewürze hineingebe­n. Mit dem beigefügte­n Spatel umrühren und bis zum Gebrauch auf Position Warmhalten lassen.

Mit den beiden Funktionen Cook/Warm beziehungs­weise Ein/ Aus kann also richtig gekocht werden: Öl oder Butter schmelzen, Zwiebeln darin andünsten, Reis, Brühe, Hühnchen, Gemüse und Safranfäde­n zufügen – fertig ist das Reisgerich­t.

Dämpfen ist gesund

Für wen eignet sich nun ein solcher Reiskocher? Zum Beispiel für Studenten, die in einem Zimmer ohne Küche leben, für Menschen, die nur einen winzigen Platz zur Verfügung haben, für Eltern mit wenig Zeit, die ihre Kinder an den Kochtopf führen wollen, für Senioren, die auch mal vergessen, den Herd abzuschalt­en, und für alle, die im Sommer nicht noch zusätzlich in der Küche „heizen“wollen. Also auch ein Fall für Spanien im Juli/August. Kein Problem übrigens, wenn das Telefon klingelt, nichts wird anbrennen. Und noch ein Vorteil: Nur ein Topf ist schmutzig, und der lässt sich leicht reinigen.

Doch der Reiskocher hat noch einen weiteren, großen Pluspunkt: Fast alle Geräte besitzen einen Dämpfeinsa­tz, der das schonende

Garen von Lebensmitt­eln erlaubt. Man gießt in den Reistopf etwas Wasser und setzt den Dämpfeinsa­tz hinein. Auf Position Kochen stellen. Je nach Dämpfzeit kann es nur noch nötig sein, den Wasserverl­ust auszugleic­hen.

Wer im Dampf gart, sichert sich wertvolle Vitamine und Inhaltssto­ffe und wird mit mehr Geschmack und Genuss belohnt. Gemüse behält seine Farbe und bleibt knackig, Fisch wird zart und entfaltet sein ganzes Aroma. Was könnte jetzt dem Kauf des Multitalen­ts Reiskocher noch entgegenst­ehen?

Kokoscurry, vegetarisc­h

Für 4 Pers.: 500 g Kartoffeln (patatas), 400 g Mangold (acelgas), 200 g Austernpil­ze (setas de cardo), 150 g Schalotten, 100 g grüne Bohnen, 3 Möhren, 2 Stängel Zitronengr­as, 2 Knoblauchz­ehen, 2 gehackte Chilischot­en, 3 EL gehackter Ingwer, 1 EL Sonnenblum­enöl, 2 EL brauner Zucker, 1 EL rote Currypaste, 1 TL Kurkuma, 60 ml Sojasauce (salsa de soja), 1 Dose Kokosmilch, 12 Stück Babymais (maíz, die kleinen Kölbchen), 1 kleine Aubergine(berenjena)

Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden.

Mangoldblä­tter von ihren Stielen trennen. Die Blätter in breite Streifen, die Stiele in feine Streifen schneiden. Austernpil­ze putzen, in grobe Stücke zerpflücke­n. Schalotten hacken. Bohnen putzen und halbieren. Möhren schälen und in dünne Streifen schneiden; das Zitronengr­as in feine Ringe.

Die Aubergine würfeln und mit Salz bestreut auf Küchenroll­e „ausweinen“lassen, anschließe­nd trockentup­fen.

Für die Würzsauce gehackte Chilischot­en mit Zitronengr­as, gehacktem Knoblauch und Ingwer in Sonnenblum­enöl anbraten. Braunen Zucker, Currypaste und Kurkuma zufügen, mit Sojasauce ablöschen. Die Kokosmilch zugießen und das Ganze zum Kochen bringen.

Austernpil­ze kurz anbraten, mit Kartoffeln, Mangoldblä­ttern und -stielen sowie Schalotten, Bohnen, Möhren, Maiskölbch­en und Aubergine in die Würzsauce geben und 15 Minuten kochen. Dazu Basmatirei­s reichen.

Reissalat mit Kichererbs­en

Für 4 Pers.: 350 g gegarter Langkornre­is (arroz, grano largo), 1 Glas Kichererbs­en (garbanzos), 1 Bund Frühlingsz­wiebeln (cebollas tiernas), 4 Möhren (zanahorias), je 2 EL Butter (mantequill­a) oder Olivenöl (aceite de oliva virgen extra), Rosinen (uvas pasas) und Cashewkern­e (anacardos), ½ Bund Minze (menta), 150 g saure Sahne (nata agria), Salz, Pfeffer, 2

EL Limettensa­ft (zumo de lima)

Frühlingsz­wiebeln und Karotten putzen, schräg in Stücke schneiden, blanchiere­n. Kichererbs­en gut abtropfen lassen. Rosinen einweichen., Nüsse ohne Fett anrösten.

Lauch und Möhren in Butter oder Öl andünsten, würzen. Reis mit Kichererbs­en, lauwarmem Gemüse, Nüssen und ausgedrück­ten Rosinen mischen. Minze fein hacken, einen Zweig zurückbeha­lten.

Saure Sahne mit Limettensa­ft, Salz und Pfeffer würzen. Minze über den Salat streuen, je einen Klacks Limettensa­uce in die Mitte geben und mit Minzblättc­hen garnieren.

Wolfsbarsc­h, mit Reis gefüllt

Für 2 Pers.: 200 g Basmatirei­s, 1 EL Erdnussöl (aceite de cacahuetes, 1 rote Chilischot­e (chile) und 4 Frühlingsz­wiebeln (cebollas tiernas, fein gehackt), 2 EL Sojasauce (salsa de soja), 25 g Kokoscreme (crema de coco), 3 EL frischer Koriander (cilantro, gehackt), Saft von einer Limette (zumo de lima), 2 Wolfsbarsc­he (lubinas, küchenfert­ig) Für die Sauce: 1 EL Sesamsamen (semillas de sésamo), 1 rote Chilischot­e (chile), 4 EL Sojasauce, 2 EL Reisessig (vinagre de arroz), je 1 EL Sesam- und Erdnussöl (aceite de sésamo und cacahuetes), Saft und abgerieben­e Schale einer Limette (zumo und ralladura de lima), 1 Stück frisch geriebener Ingwer (jengibre)

Reis kochen. Chilischot­en und Frühlingsz­wiebeln in Öl anbraten. Reis, Sojasauce, Kokoscreme, Koriander und Limettensa­ft zufügen, eine Minute wenden, bis alles gut vermischt ist.

Wolfsbarsc­h auf ein gefettetes Backblech legen. Die Seiten des Fischs dreimal einschneid­en, den Bauch des Fischs mit Reis füllen. Mit Folie abdecken und bei 200 Grad im Ofen etwa 15 Minuten garen.

Folie entfernen, und den Fisch fertig garen. Aus dem Ofen nehmen und ein paar Minuten ruhen lassen.

Für die Sauce den Sesam rösten. Die übrigen Zutaten zugeben und zum Kochen bringen. Die Sauce über den Wolfsbarsc­h gießen.

Die Lubina könnte man dann mit einer Auswahl an Gemüsen wie zum Beispiel Pak Choi, grünen Bohnen, Zucchini und Karottenst­reifen servieren.

Pikante Chinarolle­n

Für 4 Pers.: 8 große Chinakohlb­lätter, 4 EL Sojasauce (salsa de soja); für die Füllung: 1 mittelgroß­e Zwiebel (cebolla), 200 g Möhren (zanahorias), je 100 g frische Champignon­s (champiñone­s) und Sojabohnen­keimlinge (brotes de soja), 2 EL Sonnenblum­enöl, 3 EL Sojasauce, 100 g gegarter Vollkornre­is (arroz integral), 2 TL Sonnenblum­enkerne (pipas de girasol); weiterhin 2 bis 3 EL Sonnenblum­enöl, 1 Eigelb zum Binden

Chinakohlb­lätter in mit Sojasauce gewürztem Wasser blanchiere­n. Zwiebel in feine Streifen, Champignon­s blättrig und Möhren in Würfel schneiden. Sojaspross­en abbrausen und abtropfen lassen.

Sonnenblum­enöl erhitzen. Nacheinand­er Zwiebeln und Möhren unter ständigem Rühren goldbraun anschwitze­n. Einen Esslöffel Sojasauce zufügen, dabei ständig weiterrühr­en.

Zum Schluss Champignon­s und Sprossen zugeben und restliche Sojasauce angießen. Unter Rühren den Gemüsesaft etwas einkochen. Reis und Sonnenblum­enkerne untermisch­en und abkühlen lassen.

Chinakohlb­lätter ausbreiten, ein bis zwei Esslöffel Füllung draufgeben, zusammenro­llen und mit Holzstäbch­en befestigen. In Sonnenblum­enöl von allen Seiten kräftig anbraten, dann mit Wasser aufgießen und zugedeckt 20 Minuten schmoren.

Auf eine vorgewärmt­e Platte legen. Bratsaft mit Eigelb binden und zu den Chinarolle­n servieren.

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