Sprachdiktatur als Vehikel
Valencia bereitet Zweisprachigkeit ein Ende: „Ab November nur noch bon dia“– CBN 1.744
In dem Artikel heißt es: „Die Regionalregierung hat ... ein Dekret verabschiedet, das der momentanen Zweisprachigkeit Spanisch/ Valencianisch Ende November ein Ende machen soll.“Und: „Alle Verwaltungsangelegenheiten erfolgen auf Valencianisch.“Tatsächlich passiert hier in der Provinz Valencia etwas, gegen das schon Zehntausende auf der Straße mit der Forderung: „Por el derecho a elegir lengua vehícular“(meine Übersetzung: Für das Recht auf Wahl der Sprache) demonstriert haben.
Die Frage ist natürlich, was geht das die meisten Leser der CBN an? Die sind in ihrer überwiegenden Mehrzahl Rentner und leben hier an der Küste komfortabel ohne hiesige Sprachkenntnisse. Es geht eben nicht um einen Sprachenstreit. Es geht darum, dass diese Sprachdiktatur hier ein Vehikel für die Nationalisten sein soll, um ähnlich wie im Baskenland und in Katalonien von den wirklichen sozialen Problemen abzulenken. Europa ist ihnen dabei so wichtig wie zum Beispiel der gegenwärtigen polnischen Regierung. Gibt’s Geld?
Ein vereinigtes Europa, trotz der meines Erachtens damit gegenwärtig verbundenen starken Mängel, ist aber die Voraussetzung dafür, dass man hier sorgenfrei inklu- sive entsprechender Sozialversicherung im Krankheitsfalle leben kann.
Außerdem wollen diese Sprachtaliban jetzt auch an den Schulen Valenciano erzwingen. Den Eltern wird das Recht und die Freiheit genommen, sich selbst für eine Sprache zu entscheiden. Unter diesen Eltern sind auch viele Deutsche, Europäer und Lateinamerikaner, die hier mit ihren Kindern le- ben und vielfältige Dienste für die europäischen Residenten und Rentner leisten. Die Mehrheit dieser Eltern möchte aus offensichtlichen Gründen Spanisch und kein Valenciano für die Kinder.
Man sollte sich nicht verwirren lassen. Es geht nicht um Spanisch oder Valenciano. Es geht darum, das Recht und die Freiheit all derer zu unterstützen, die sich eine Spra- che nicht vorschreiben lassen wollen. Das ist auch ein Schritt für Europa. Es wäre gut, wenn die CBN in Zukunft darüber mehr mit Nennung von Parteien und Personen berichten würde, damit man eine Entscheidungsgrundlage für die nächste Kommunalwahl hat.