Die Beeren sind los
Rund um die vielseitigen roten Früchtchen
Mit den Erdbeeren beginnt stets der Frühling, traditionell sind sie auch die süßesten Früchte der Jahreszeit – vor allem wenn sie zu köstlichen Desserts verarbeitet werden. Drei-Sterne-Köchin Carme Ruscalleda beispielsweise erinnert sich an ihre Kindheit, in der beste Erdbeeren aus dem katalanischen Maresme von San José an bis Mitte Juni den Abschluss des Sonntagsessens bildeten, zubereitet ganz einfach, nur mit Zucker und einem Schuss Zitronen- oder Orangensaft.
Die verführerischen Beeren harmonieren auch vortrefflich mit etwas Essig oder Moscatel. Unwiderstehlich ist die klassische Kombination mit geschlagener Sahne. Doch außer in Konfitüren, Marmeladen und Kuchen machen sie sich auch großartig in der Pfanne, in ein bisschen Butter gebraten, gewürzt mit Pfeffer und Salz. Und um das Ganze abzurunden, kann man sie noch flambieren. Immer der Nase nach Ob große fresones oder kleinere
fresas – Erdbeeren sind nur kurz haltbar und reagieren auf Druck sehr sensibel. Deshalb lange Transportwege und Lagerung vermeiden und Erdbeeren aus der eigenen Region kaufen, und zwar nur so viele, wie man in zwei Tagen auch verbrauchen will – länger sollte man sie nicht im Kühlschrank aufbewahren. Tiefgefroren halten sie sich etwa ein Jahr.
Beim Einkauf geht es der Nase nach. Reife Früchte verströmen einen intensiven Duft. Eher kleinere Exemplare von gleichmäßigem, leuchtendem Rot auswählen. Saftige grüne Kelchblätter ohne gelbe Ränder signalisieren absolute Frische. Und Obacht bei abgepackten Erdbeeren! Zu gerne finden sich angeschimmelte oder matschige Beeren am Boden der Plastikschalen.
Zu Hause sollte man sie sofort auspacken und ausgebreitet in einer flachen Schale im weniger kalten Teil des Kühlschranks aufbewahren. Gewaschen werden Erdbeeren erst kurz vor Gebrauch. So wie sie sind, mit Stumpf und Stiel, in einem Sieb in kaltes Wasser tauchen, nicht dem harten Wasserstrahl aus dem Hahn aussetzen. Danach einfach trockentupfen. Nun können die Früchte geputzt und weiterverarbeitet werden. Auch gezuckert wird erst kurz vor dem Verzehr, damit die Erdbeeren nicht zu viel Saft verlieren und unansehnlich werden. Gut zu wissen, dass Erdbeeren ein wirksames Mittel gegen allerlei Krankheiten sind. Rotes Aspirin werden sie genannt wegen ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften. Erdbeeren besitzen mehr Vitamin C als Orangen. Und mit viel Kalium wirken sie entwässernd, ihre Ballaststoffe bringen die Verdauung auf Trab, ein probates Mittel also auch gegen den restlichen Winterspeck, und das bei nur 32 Kalorien. Doch Vorsicht: Immer mehr Menschen reagieren allergisch auf Erdbeeren. Strunk von ein paar Erdbeeren entfernen, Früchte mit einer
Gabel leicht platt drücken, etwas feinen Zucker zufügen, auf einer Scheibe getoasteten Brots verteilen. Man könnte auch frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer, Zitronensaft oder natives Olivenöl zugeben. Statt des Brots geht auch gut ein Brioche. Wenn wir Olivenöl virgen extra wählen, vielleicht eine Ciabatta. Erdbeerpfannkuchen Für 4 Pers.: 350 ml Milch, 4 Eier, Meersalz, 1 EL Zucker, 200 g Mehl, 3 EL Sonnenblumenöl (aceite de girasol), 400 g Erdbeeren (fresas oder fresones)
Milch mit den Eiern verquirlen, eine Prise Salz, Zucker und das Mehl hinzugeben, klumpenfrei verrühren. Etwas Sonnenblumenöl in eine beschichtete Pfanne geben, erhitzen und nacheinander die Pfannkuchen ausbacken. Erdbeeren waschen, putzen und in dünne Scheiben schneiden, auf den Pfannkuchen anrichten. Mit Vanillesauce servieren.