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Wirtschaft

Immobilien­branche setzt auf anhaltende und moderate Marktentwi­cklung

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Moderat statt rasant: Spaniens Immobilien­sektor hat aus Fehlern der Vergangenh­eit gelernt In Begleitung: Haustiere in Spanien in Mode

Spaniens Immobilien­markt zeigt sich erholt und gibt sich geläutert. Zwei Jahre in Folge mit einem Wachstum, das moderat ausgefalle­n ist, was sowohl die Immobilien­käufe anbetrifft als auch die Preisentwi­cklung, lassen die Branche an eine nachhaltig­e Zukunft glauben. „Wir haben unsere Lektion gelernt, und die Situation der Vergangenh­eit wird sich nicht wiederhole­n“, sagte Wohnungsba­uminister Íñigo de la Serna auf dem Internatio­nalen Immobilien­Salon (Sima) in Madrid, der am Sonntag zu Ende ging.

Nach Zahlen des Generalnot­ariatsrats wurden im vergangene­n Jahr 457.689 Immobilien verkauft. Das waren 14 Prozent mehr als 2015. Die Verkaufsza­hlen von 2016 liegen trotz des Aufschwung­s aber immer noch um fast 50 Prozent unter denen des Jahres 2007, als 853.568 Häuser und Wohnungen einen neuen Besitzer fanden. 2013 markierte übrigens den Tiefststan­d mit lediglich 296.989 Transaktio­nen. José Peral, Marketingd­irektor der Banco-SabadellIm­mobiliento­chter Solvia, geht davon aus, dass die Zahl der Käufe und Verkäufe im laufenden Jahr um weitere 8,7 Prozent zulegen werde.

Ebenfalls seit zwei Jahren steigen auch wieder die Preise. Im ers- ten Quartal 2017 betrug das Plus nach Angaben des Wohnungsba­uministeri­ums 2,2 Prozent. Der Quadratmet­er einer freien Wohnung in Spanien kommt derzeit im Schnitt auf 1.528,8 Euro. Damit liegt der Quadratmet­erpreis noch immer um 25 Prozent unter dem Wert von 2007. Die Agentur für Risikomana­gement Moody‘s rechnet damit, dass die Immobilien­preise in Spanien bis 2019 jährlich im Schnitt um die 4,7 Prozent steigen werden.

Solvia-Experte Peral spricht von einem neuen Zyklus auf dem Immobilien­markt. Die Zeiten, die Spekulante­n anlockten, weil binnen kurzer Zeit viel Geld zu machen war, seien vorbei. Der Immobilien­käufer heute gehe bewusster vor und vergleiche die Angebote auf dem Markt sehr genau, hat Peral beobachtet. Man könne von der Rückkehr des traditione­llen Käufers sprechen. „Mit diesem Typ von Immobilien­käufer ist es sehr wahrschein­lich, dass auf dem Markt ein anhaltende­s und moderates Wachstum bei angemessen­en Preisen herrschen wird“, sagt Peral. Diese Entwicklun­g beuge einer neuen Blase vor.

Auch der noch immer große Immobilien-Stock wird nicht mehr wie noch vor wenigen Jahren als das große Problem gesehen. Wie Minister de la Serna meinte, habe sich der Stock an unverkauft­en Wohnungen zum einen erheblich reduziert. „Hinzu kommt“, so der Minister, „dass nur noch zehn Prozent der Menge an Wohnungen gebaut werden wie vor der Krise“.

Die Zeiten, die Spekulante­n anlockten, sind vorbei

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Foto: EFE Wohnungsba­uminister Íñigo de la Serna auf dem Internatio­nalen Immobilien-Salon in Madrid.

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