Nur halbherzige Rückendeckung
Real-Präsident: Ronaldo wird bleiben – Weltfußballer bestimmt mit Steueraffäre die Schlagzeilen – Auch Anzeige gegen Mourinho
Superstar Cristiano Ronaldo soll trotz seiner Steueraffäre und seiner mutmaßlichen Wechselabsichten auch in der kommenden Saison für Real Madrid spielen. Das stellte Real-Präsident Florentino Pérez in mehreren Interviews klar. „Ronaldo ist Spieler von Real Madrid und wird das bleiben“, sagte er der Sportzeitung „Marca“(Dienstag). Allerdings ist die Rü- ckendeckung und Unterstützung für den Weltfußballer des Jahres längst nicht so groß, wie Ronaldo und sein Management dies Medienberichten zufolge immer wieder verlangen.
Gegen den 32 Jahre alten Stürmerstar, der zurzeit mit der Nationalmannschaft Portugals am Confed Cup in Russland teilnimmt, wird in Spanien wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung er- mittelt. Nach einer Anzeige der Staatsanwaltschaft soll Ronaldo zwischen 2011 und 2014 gut 14,7 Millionen Euro hinterzogen haben.
Auch gegen Starcoach José Mourinho ist eine Anzeige wegen Steuerhinterziehung erstattet worden. Der Trainer von Manchester United soll in seiner Zeit bei Real Madrid 3,3 Millionen Euro an Steuergeldern hinterzogen haben, berichtete die Zeitung „El Confidencial“.
Ronaldo selbst und sein Management weisen die Vorwürfe zurück. Am Freitag erschienen in „Marca“und vor allem in der portugiesischen Sportzeitung „A Bola“zudem Berichte, nach denen Ronaldo Spanien wegen der Ermittlungen verlassen wolle. Seitdem gibt es täglich Spekulationen über einen Wechsel zu finanzstarken Clubs.
Auffällig an den Interviews des Real-Präsidenten ist jedoch, dass dort von einer massiven Rückendeckung für Ronaldo nicht die Rede ist. „Marca“selbst hatte nach dem Aufkommen der Wechselgerüchte noch geschrieben, dass Real Madrid alles unternehme, um Ronaldo „zu beruhigen“. Pérez sagte dazu bloß: „In den nächsten Tagen werde ich mit ihm reden.“