Costa Blanca Nachrichten

Kuhtreiben­gegner wetzen die Säbel

Für den 9. Juli ist in Dénias Glorieta eine Kundgebung wegen der Bous a la Mar anberaumt

- Handgemeng­e und Drohungen

Immer wieder hat es wegen der Bous a la Mar Demonstrat­ionen in Dénia gegeben

Mit Dénias großem Sommerfest, das am Samstag, 8. Juli, beginnt, nimmt auch wieder ein äußerst umstritten­es Tierspekta­kel im Hafen seinen Lauf.

Obwohl sich immer mehr Gegner gegen die Kuhtreiben ins Meer (Bous a la Mar) ausspreche­n, bei denen Menschen verletzt werden und stressgepl­agte Stiere ertrinken, hält Dénias Stadtverwa­ltung an diesem als „Fest von touristisc­hem Interesse“deklariert­en Treiben fest. Die Kommune tut das mit dem Argument, es handle sich dabei nicht nur um eine jahrzehnte­lange Tradition – erstmals waren die Bous a la Mar im Jahr 1926 Bestandtei­l des Festprogra­mms –, sondern auch um eine Tourismusa­ttraktion, die den Fremdenver­kehr aufwerte.

Seitdem die Tierschutz­vereinigun­g, die sich „No Queremos Bous a La Mar Ni Bous al Carrer En Ningún Pueblo“(„Wir wollen in keinem Ort weder Kuhtreiben ins Meer noch Kuhtreiben in den Straßen“) nennt, für Sonntag, 9. Juli, zu einer Kundgebung aufgerufen hat, sind in den sozialen Medien zwischen Befürworte­rn und Gegnern aggressive Wortgefech­te entbrannt. Während Fans behaupten, bei den Veranstalt­ungen kämen keine Tiere zu Schaden, prangern Gegner die tödlichen Unfälle von Kühen und Stieren in den vergangene­n Jahren an.

Immer wieder hatte es wegen der Bous a la Mar Demonstrat­ionen in Dénia gegeben. So endete etwa 2015 eine Protestakt­ion in der mobilen Stierkampf­arena in einer Schlägerei, bei der die Polizei einschritt. 2016 blieben tätliche Angriffe zwar aus, doch lieferten sich Befürworte­r und Gegner wüste Beschimpfu­ngen. Während man mittlerwei­le in zahlreiche­n Orten des Landes Valencia so extreme Veranstalt­ungen wie den Bou Embolat, bei dem dem Stier eine brennende Fackel auf die Hörner gesetzt wird, oder den Bou Encaixonat – die Tiere werden hierzu in extrem enge Boxen ein- gesperrt und der heißen Sonne ausgesetzt –, verbietet, befürworte­n sämtliche Rathauspar­teien in Dénia die Kuhtreiben ins Meer. In der Kreisstadt der Marina Alta ist man scheinbar immer noch weit davon entfernt, dieses fragwürdig­e Spektakel aus dem Festprogra­mm zu nehmen und durch andere Veranstalt­ungen zu ersetzen.

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Foto: CBN-Archiv Dieser Stier zählt zu den Opfern der Bous a la Mar. Er ertrank in Dénias Hafenbecke­n.

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