Urlaub in Spanien kann teuer sein
Spanien erwartet Millionen Touristen und zieht die Preise an – Qualität nimmt ebenfalls zu
„Die Gäste lieben Spaniens Sonne, Strand und Sicherheit“
Es wird ein Rekordsommer für den Tourismus, daran herrscht kein Zweifel. Schon im Mai haben die Hoteliers mit 31,5 Millionen Übernachtungen 3,8 Prozent mehr registriert als im Vorjahresmonat. Die Preise sind um vier bis zehn Prozent gestiegen und haben das Niveau aus Vorkrisenzeiten erreicht.
Auf das Jahr berechnet, sind die Preise der Hotels um 17,7 Prozent gestiegen, die Restaurants um 0,9, Inlandsflüge um 3,3 und internationale Flüge um 0,4 Prozent. Das einzige, was nicht teurer ge- worden ist, sondern gegenüber 2016 sogar rund zwei Cent billiger sein soll, ist das Tanken.
Im Juli und August des Vorjahres kamen 19,7 Millionen auslän- dische Gäste. Dieses Jahr werden es mehr sein. Entsprechend steigen die Preise. Die Zeitung „El País“zitiert den Tourismusdekan der Universität Ramón Llull, Ricard Santomà. „Die Preise steigen, weil die Nachfrage steigt. Spanien genießt eine Art Monopolstellung: Spanien ist sicher.“Die Hoteliers erhöhten die Preise, ihre Hotels seien trotzdem voll, also erhöhten sie weiter. Die Gäste kämen aus europäischen Ländern, die die Wirtschaftskrise überwunden hätten und könnten sich das leisten: „Sie lieben Spaniens Sonne, Strand und Sicherheit“, erklärt Santomà. Und Angebote für Billigurlaub gäbe es weiterhin.
Aber dahinter steckt auch ein Anheben der Qualität. Die Hote- liers haben investiert, um den Standard zu verbessern, so Bruno Hallé von der Consultingfirma Magma HC. Viele Hotels auf den Balearen, auf Teneriffa und in Torremolinos seien so attraktiver für finanzkräftige Gäste geworden.
Außerdem haben die Hoteliers das Internet entdeckt und hängen nicht mehr von den Reiseveranstaltern ab, die günstige Charterpakete für britische und deutsche Touristen organisieren. Und Geld ruft Geld. Die Restaurants und Strandbars ziehen nach, verbessern ihr Angebot und erhöhen die Preise.