Große Firmen erholen sich und investieren
Aufschwung überträgt sich nicht auf die Arbeiter – Kommunikationsmedien verlieren
Die Umfrage der Banco de España für das erste Vierteljahr 2017 ergibt eine Rentabilität besonders bei den großen Firmen wie vor der Krise. Befragt wurden 865 Firmen, die nicht im Finanzsektor tätig sind.
Die Rentabilität vor Steuern auf Aktiva betrug 3,2 Prozent, ein Zehntel mehr als ein Jahr zuvor. Fast die Hälfte der Unternehmen haben Arbeitskräfte eingestellt, 35 Prozent bauen allerdings noch Stellen ab. Auf das Jahr gesehen, wuchs die Zahl der Arbeitsplätze um 1,5 Prozent, allerdings stiegen die Durchschnittslöhne nur um 0,1 Prozent, weil die neuen Arbeitnehmer weniger verdienen.
Ähnlich schlecht wie um die Bezahlung ist es auch um die Festanstellungen gestellt. Diese steigen nur um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während die befristeten Verträge um 8,1 Prozent zunahmen. In der Industrie, im Handel und im Hotel- und Gaststättengewerbe wurden Stellen geschaffen. Im Energiesektor gingen hingegen Arbeitsplätze verloren. Besonders trüb sieht es bei den Informationsund Kommunikationsmedien aus: Hier schrumpfte die Zahl der Angestellten um vier Prozent. Eine Meisterleistung Die Entwicklung der Löhne passte sich entsprechend an. Während sie in der Industrie um 1,7, im Handel um 1,1 und im Hotelsektor noch um 0,6 Prozent stiegen, stagnierten sie im Energiesektor und nahmen bei den Journalisten gar um 2,1 Prozent ab.
Den spanischen Firmen ist es gelungen, ihre Investitionen im Vergleich zu den Unternehmen der Euro-Zone um das Dreifache zu erhöhen und einen Teil ihrer Schulden zu tilgen. Das geht aus dem Jahresbericht der Zentralbank hervor. Eine Meisterleistung, dank Arbeitsmarktreform und niedrigen Finanzierungskosten, nennt „El País“die Entwicklung. Der Preis: die niedrigen Arbeitskosten.