K.O. nach BBQ
Sommer, Sonne, Pool, dazu Spaß und gute Laune – die Grillparty bei der Kollegin im campo gilt als voller Erfolg. Bis etwa 40 Stunden später das Handy des Chefs klingelt. Kollegin 1 meldet sich krank, Magen-Darm-Beschwerden. Alles klar, ruh dich aus. Gute Besserung. 24 Stunden später sind auch Kollegin 2, 3, 4 und 5 außer Gefecht gesetzt. Am arbeitsintensiven Redaktionsmittwoch eine mittlere bis schwere Katastrophe.
In der für die Organisation der Grillparty gegründeten Whatsapp-Gruppe „BBQ“werden die Ermittlungen eingeleitet. Verdächtige gibt es bei diesem Cluedo zuhauf. Da sind zum Beispiel der schmackhafte Nudelsalat von Kollege 1, der vermeintlich gesunde Kichererbsensalat von Kollegin 3, das stets risikobehaftete Alioli, der vielleicht nicht ganz durchgebratene Lachs vom Grill oder die eigentlich ganz leckere Ensaladilla von Kollegin 4. Besonders im Visier der Ermittler: Mayobehaftete Kandidaten. Doch auch ein Virus wird nicht ausgeschlossen. Ein Alibi hat keiner. Mutter 1 von Kollegin 1 desinfiziert ihren Magen mit Schnaps.
Die Befragung der Zeugen führt ins Leere. Kollegin 2 hatte Lachs aber keine Ensaladilla, Kollegin 3 lud sich Alioli und Kichererbsen auf den Teller, aber keinen Lachs. Kollegin 4 wiederum hat fast gar nichts gegessen und wurde trotzdem Opfer. Die Virus-Theorie scheint sich zu erhärten. Die Ermittler gehen unter anderem folgenden Fragen nach: Wer hat wie lange mit wem gesprochen, warum, und wie nah sind sich die Gesprächspartner dabei gekommen? Die spanische Küsschen-Variante zu Begrüßung und Abschied gilt als Indiz. Doch auch der deutsche Händedruck schützt vor Ansteckung nicht. Aus Mangel an Beweisen werden die Er- mittlungen gegen alle Verdächtigen eingestellt. Am Donnerstag kehren alle Opfer pünktlich zum Redaktionsschluss zurück. Und sollten Sie, werte Leser, in dieser Ausgabe besonders viele Druckfehler finden, sehen Sie es der Redaktion für dieses Mal bitte nach. Sie sind der Kollateralschaden eines folgenschweren Barbecues.