Verfahren wegen Umweltverstößen
Landesregierung prüft Sanktionen gegen Hafen – Normen zu Luftmessung nicht erfüllt
Wegen mutmaßlicher Umweltverstöße hat die Landesregierung im Juli ein Verfahren gegen den Hafen von Alicante eröffnet. Offenbar hat der Hafen die im November 2016 festgelegten Maßnahmen zur Messung der Luftqualität nicht erfüllt. Bis zum 24. Mai sollten dazu drei Stationen installiert worden sein, in Funktion sei allerdings nur eine.
Nun untersucht das Land die Schwere des Falles. Im Gespräch ist der Entzug der Autorisierung für die Verladung von Schüttgut. Die geschieht in Alicante unter freiem Himmel. Was in Industriehäfen nicht ungewöhnlich ist. Allerdings befindet sich Alicantes Hafen unmittelbar neben einer Wohngegend mit mehreren Schulen.
Der Anwohnerverband befürchtet Gesundheitsrisiken durch aufgewirbelte Partikel. In einer von ihnen in Auftrag gegebenen Studie fand ein Chemiker des Instituts für Wissenschaftliche For- schungen, CSIS, Partikel von Schlacke in den Ausstößen des Hafens. Der Stoff ist bei der Verladung von Schüttgut im Land Valencia allerdings verboten.
Gegenüber der CBN verneinte die Hafenbehörde die Anschuldigungen. Allein der Fakt, dass Alicante als staatlicher Hafen eine Autorisierung für die Verladung von Schüttgut besitze, sei in Spanien außergewöhnlich. Die meisten Industriehäfen würden ohne eine solche Autorisierung funktionieren.
Dass die Luft im Hafen nicht gesundheitsschädlich sei, bewiesen regelmäßige medizinische Tests der Arbeiter. An Mole 17 verhinderten zwölf Meter hohe Geokunststoffplatten mit oben angebrachten Sprenkleranlagen die Ausbreitung der Materialien zur Wohngegend. Zudem würden bis August Industriehallen gebaut, um die umstrittenen weißen, grauen und schwarzen Haufen am Mittelbecken zu überdecken.