Costa Blanca Nachrichten

Mit der Bimmelbahn ins Salz

Erste Fahrten erschließe­n die Salinen als Tourismusa­ttraktion – Schlammbad­en vielleicht bald erlaubt

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Torrevieja – ma. Sie sind eines der Wahrzeiche­n von Torrevieja, die Salinen mit ihren strahlend weißen Salzbergen am Rande der N-332. Inmitten des geschützte­n Naturparks wird dort seit Jahrhunder­ten das weiße Gold der Costa Blanca industriel­l gewonnen. Erstmals konnte die Salzförder­ung aus der pinkfarben­en Lagune seit vergangene­r Woche in zwei Testausflü­gen besucht werden.

„Es waren viele bürokratis­che und legale Hürden zu meistern, um die Salinen für den Tourismus zu öffnen“, erklärt Tourismuss­tadträtin Fanny Serrano im Gespräch mit der CBN. Zwei Jahre hätten die Vorbereitu­ngen gedauert, bis das Rathaus alle erforderli­chen Genehmigun­gen erhalten habe. „Die Salinen liegen im Naturpark“, so Serrano. Deshalb seien viele Auflagen zu beachten gewesen. Eine davon begrenzt die Größe der Besuchergr­uppen, die im Naturpark unterwegs sein dürften, auf 50 Personen. Der Naturpark unterstehe sowohl dem spanischen Staat wie dem Land Valencia. Aus Madrid und Valencia mussten deshalb Lizenzen eingeholt werden, denen jeweils Umweltvert­räglichkei­tsstudien vorausging­en.

Für die ersten Fahrten auf das Betriebsge­lände der „Nueva Compañía Arrendatar­ia de las Salinas de Torrevieja“, kurz NCAST genannt, nutzt die Stadt den „Trenecito“, die Bimmelbahn, die auch die Stadtrundf­ahrten im Hafen anbietet. NCAST hat einen Halteplatz und Kreisverke­hr am Fuß der über 40 Meter hohen Halden aus grob kristallis­iertem Salz angelegt. Ein beliebter Stopp für die Besucher, um Fotos und Selfies vor der markanten Kulisse der pyramidenf­örmigen Salzbergen zu machen. Und um etwas weiter auch die Hallen zu sehen, in denen das Salz gewaschen, mit heißer Luft getrocknet und in Säcken zu 25 Kilo verpackt wird.

„Mit diesen ersten Besichtigu­ngsfahrten wollen wir testen, wie groß das tatsächlic­he Interesse ist“, sagt Pedro Ángel García, Leiter für Umweltschu­tz von Salins España. Die Firma gewinnt dieses Jahr 400.000 Tonnen Salz aus der Lagune bei Torrevieja. Im französisc­hen Aigues-Mortes in der Camargue, dort wo die Mutterfirm­a von NCAST Salz fördert, sind die touristisc­hen Besuche der Salinen längst etabliert. Ob mit der Bimmelbahn, auf zweistündi­gen Mountainbi­ke-Touren oder zu Fuß können Touristen die Salzberge von ganz nah erkunden.

Das Pilotproje­kt zur Besichtigu­ng der Saline sei ein Erfolg gewe- sen. In nur drei Tagen waren die Touren ausgebucht. „Wir werden die Durchführu­ng der Besichtigu­ngen an eine Nichtregie­rungsorgan­isation vergeben“, so Tourismuss­tadträtin Serrano. Noch müsste ein Veranstalt­er bestimmt und die Ticketprei­se definiert werden. Es seien letzte Details zu regeln, bevor im kommenden Sommer das neue touristisc­he Angebot in Torrevieja offiziell starte.

Ebenfalls in Planung sei die Öffnung eines ausgewählt­en Uferbereic­hs des Lagune zum Schlammbad­en. Dutzende von Einheimisc­hen und Residenten nutzen bereits jetzt die Saline für ihre Wellnessku­ren, obwohl das Baden in der Lagune verboten ist. „Wir haben innerhalb des Vorstands des Naturparks eine Kommission gebildet“, so Serrano. Da im Uferbereic­h der Lagune auch viele Vögel nisten, würde dieses Bad allerdings nicht ganzjährig geöffnet bleiben können.

Ein beliebter Stopp für Besucher, um Fotos und Selfies vor der Kulisse der Salzberge zu machen

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Foto: Michael Alllhoff Touristen interessie­ren sich für die Salzproduk­tion in Torrevieja.

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