Almansur zerstört Santiago de Compostela
Am 10. August 997 fiel der Heerführer des Kalifats von Cordoba, Almansur, in Santiago de Compostela ein. Die Stadt sowie die Kathedrale wurden dabei weitgehend zerstört, nur die Grabstätte des Heiligen Jakob ließen sie intakt, so dass der Pilgerort seine Bedeutung als christliches Wallfahrtszentrum bewahrte.
Während der Regentschaft des Kalifen Hisham II. wurde Almansur zum eigentlich starken Mann in Córdoba. Unter seiner Führung erreichte das Kalifat seine größte Ausdehnung und hielt die christlichen Königreiche, die nach dem Zerfall des westgotischen Reiches entstanden waren, erfolgreich in Schach.
Bis zu seinem Tode im Jahr 1002 führte Almansur mehr als 50 Feldzüge an, auf denen er Städte wie Barcelona, Coimbra, Zamora und León plünderte oder sogar eroberte. Einen Namen in der islamischen Welt machte er sich vor allem mit der totalen Zerstörung von Santiago de Compostela, da die Stadt nach der dortigen Krönung mehrerer christlicher Könige eine große politische Bedeutung besaß. Die Glocken der Kathedrale ließ Almansur von seinen christlichen Gefangenen bis in den Süden, in die Moschee von Córdoba tragen.
Nach der Rückeroberung der Stadt durch die kastilischen Truppen im Jahr 1236 mussten sie dann jedoch maurische Sklaven wieder von Córdoba nach Santiago de Compostela zurückbringen. (jan)