Costa Blanca Nachrichten

Zeitgenöss­isches zum Anfassen

Josep Ginestar organisier­t mit Gemeinden Ondara und Gata zeitgenöss­ische Freiluftau­sstellunge­n

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Gata de Gorgos/Ondara – ab.

Zeitgenöss­ische Kunst. Sie darf interessie­rte Betrachter nicht unberührt lassen, soll Emotionen in ihnen wecken, etwas in ihnen bewegen. Gleich zweimal, nämlich in Gata de Gorgos bei der „Art al Vent“und in Ondara bei der „Art i Espai“, gibt es für Kunstinter­essierte derzeit die Möglichkei­t, sich von zeitgenöss­ischer Kunst inspiriere­n zu lassen. „Von echter zeitgenöss­ischer Kunst“, betont Josep Pedrós i Ginestar und setzt noch eins drauf: „Häufig ist das, was in dieser Region sonst so als zeitgenöss­ische Kunst bezeichnet wird, nur pseudo-zeitgenöss­isch.“

Unzählige Ausstellun­gen

Der Spanier aus Gata de Gorgos, der vielen als Josep Ginestar bekannt ist, muss es wissen. Der Künstler gilt als Koryphäe zeitgenöss­ischer Kunst. Der Valenciano blickt auf unzählige Einzel- und Gemeinscha­ftsausstel­lungen in Kunstzentr­en und Museen in allen Landesteil­en Spaniens, aber auch in Deutschlan­d, Holland, Kuba und Nordafrika zurück. Seit 1992 lehrt Ginestar, der in den 1970er Jahren an der „L’École Nationale Superieure des Beaux Arts“in Paris Kunst studiert hat, an der Kunstschul­e „Escola de Plástica Experiment­al Al Vives“in Gata de Gorgos zeitgenöss­ische Malerei, Illustrati­on, Objekte, Installati­onen und Interventi­onen. Kunstinter­essierten ist er durch die regionale Künstlerve­reinigung „Grupo de Reüll“bekannt, die unter anderem in den 1990er Jahren die Freiluftau­sstellunge­n L’Espai Trobat in Benissa organisier­te, und steht nun hinter den Freiluftau­sstellunge­n „Art al Vent“in Gata de Gorgos (bis 2. September) und Art i Espai in Ondara (bis 17. September). Wer sich für zeitgenöss­ische Kunst interessie­rt, der kommt an Josep Ginestar nicht vorbei.

In Gata de Gorgos sind es 70 bunt bemalte Tücher aus 16 Ländern der fünf Kontinente, die derzeit von den Balkonen der Altstadthä­user in den Straßen La Bassa, Duquessa d’Almodóvar und der Plaza de la Iglesia wehen, während in Ondara zwischen dem Prado, der Plaza Mayor und der Placeta Escoles neun Plastiken verschiede­ner Schüler aus Ginestars Kunstschul­e besichtigt werden können. Der Meister selbst stellt in Ondaras Stierkampf­arena sein Werk „Búsqueda“(„Suche“) aus. „Ich wollte den Wandel dieser Arena aufzeigen, die früher ein Ort des Todes war und inzwischen ausschließ­lich für kulturelle Zwecke wie Konzerte und andere Veranstalt­ungen genutzt wird“, erklärt Ginestar seinen Beitrag. Dieser ist übrigens das einzige der acht Ausstellun­gsstücke, das nur dann besichtigt werden kann, wenn es die Öffnungsze­iten der Arena oder des Arena-Restaurant­s erlauben. Alle anderen Werke sind frei zugänglich und somit rund um die Uhr zu sehen. Einen Lageplan erhalten Besucher unter anderem im Kulturhaus.

Kunst als Wirtschaft­sfaktor

Auch die Textilauss­tellung „Art al Vent“in Gata de Gorgos kann rund um die Uhr besucht werden. Für Ginestar sind Ausstellun­gen wie die in Gata oder Ondara ein wichtiger Wirtschaft­sfaktor. „Mit diesen Veranstalt­ungen lassen sich auch Besucher anlocken, die ihren Urlaub in einem Küstenort verbringen“, sagt der Künstler. Im vergangene­n Jahr seien es 7.000 Personen gewesen, die sich die „Art al Vent“angeschaut hätten.

Auch im knapp neun Kilometer entfernten Ondara hofft man durch die Freiluftau­sstellung auf viele Besucher. „Wer von Ondara bisher nur das Einkaufsze­ntrum El Portal de la Marina kannte, wird sich wundern, was der Ort sonst noch alles zu bieten hat“, meint Ginestar. „Wo gibt es zum Beispiel noch so eine alte Stierkampf­arena?“

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Foto: Andrea Beckmann Josep Ginestar hat in vielen Ländern der Welt ausgestell­t.
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Foto: Rathaus Den Wandel der Arena zeigt das Werk „Búsqueda“.

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