Höchster ziviler Verdienstorden
Am 19. September 1771 führte Carlos III. per königlichem Gnadenerlass einen nach ihm selbst benannten Orden ein. Die Auszeichnung, die für besondere Verdienste um die spanische Nation oder die spanische Krone vergeben wird, ist heute der höchste zivile Orden des Landes.
Der bereits 1429 vom Herzog von Burgund Felipe III. eingeführte Toisón de Oro (Orden vom Goldenen Vlies) ist zwar höherrangiger. Dessen Verleihung bleibt als Ritterorden aber den Mitgliedern der Dynastien der Bourbonen und der Habsburger vorbehalten.
Der Orden de Carlos III. war ursprünglich als militärischer Orden konzipiert worden. Ein königliches Dekret aus dem Jahr 1847 verfügte indes, dass auch Zivilisten in den Kreis der Ordensträger aufgenommen werden können. König Carlos III. trug den von ihm eingeführten und nach ihm auch benannten Orden selbst auf der Brust.
Der Orden – ein achtspitziges Malteserkreuz mit dem Bildnis der Heiligen Jungfrau María und der lateinischen Inschrift virtuti et merito – war von Carlos III. gestiftet worden, um Gott dafür zu danken, dass die Gemahlin seines Sohns, des spätere Königs Carlos IV., nach fünf Jahren Ehe doch noch einen Thronfolger zur Welt brachte.
Während der Ersten und der Zweiten Republik wurde der Orden ausgesetzt, um nach der Restaurierung der Monarchie unter Alfonso XII. und später dann durch die Franco-Diktatur wieder eingeführt zu werden. Unter der Regentschaft von Juan Carlos I. wurde 1983 eingeführt, dass auch Frauen den Orden empfangen können. (jan)