Wachstum kommt nicht beim Gehalt an
INE-Statistik belegt: Arbeits- und Lohnkosten sind wieder rückläufig
Während Wirtschaft und Beschäftigung im Jahresschnitt um die drei Prozent zulegen, kann das von den Löhnen nicht gesagt werden. Anders ausgedrückt: Der wirtschaftliche Aufschwung kommt nicht bei den Gehältern an. Nach Daten, die das Nationale Statistikamt (INE) in der vergangenen Woche bekannt gab, sind im zweiten Quartal des Jahres die reinen monatlichen BruttoLohnkosten pro Erwerbstätigen im Schnitt um 0,1 Prozent gesunken und haben 1.941,01 Euro betragen. Bei den Arbeitskosten betrug der Rückgang sogar 0,2 Prozent. Pro Erwerbstätigen lagen sie im zweiten Quartal bei durchschnittlich 2.584,58 Euro. Zieht man in Betracht, dass die Verbraucherpreise seit Juni um 1,5 Prozent zulegten, muss beim Durchschnittsgehalt von einer Abwertung gesprochen werden.
Das Resultat des zweiten Quartals entspricht der Entwicklung seit Anfang 2016. In den eineinhalb Jahren gingen die Arbeitskosten bis auf das erste Quartal 2017, als die Abwärtsentwicklung stagnierte, alle Vierteljahre zurück. Bei den reinen Lohnkosten dauert der Rückgang inzwischen ein volles Jahr an. Von einer Abwärtsspirale nicht betroffen sind die Tarifgehälter. Sie stiegen im zweiten Quartal im Schnitt sogar um 1,3 Prozent.
Das der Durchschnittslohn dennoch zurückging, lag vor allem an dem hohen Grad an Beschäftigung im Niedriglohnsektor. Was die nach wie vor hohe Arbeitslosenquote von 17 Prozent auch möglich macht.