Der Traum vom Fliegen?
Fliegen macht mir immer weniger Spaß. Nicht, weil ich Panik hätte, dass das sicherste Verkehrsmittel der Welt mit mir abstürzen könnte, sondern weil ich schon im Vorfeld weiß, dass es garantiert einen Grund geben wird, sich über irgendetwas aufzuregen.
Es beginnt schon bei der Buchung, die man in der Regel online bei einer Billigfluggesellschaft tätigt, die letztendlich – das gehört zum Spiel – nicht immer so preiswert ist, wie es zu Beginn den Anschein hat. Der geeignete Flug ist schnell gefunden, dann startet die Odyssee: So ist es zwar nicht zwingend notwendig, den Sitzplatz zu reservieren, heißt es, dennoch landet man bei den Versuchen, diesen kostenpflichtigen Zusatzservice zu umgehen, immer wieder auf der Startseite. Das hat System, denn es wird der Moment kommen, an dem man doch lieber einige Euro mehr zahlt, als weitere Runden zu drehen.
Noch teurer wird es für diejenigen, die keine Erfahrung mit Low-Cost-Airlines haben und denken, es reiche den Buchungsbeleg einfach auszudrucken und den Rest am Flughafen zu erledigen. Ein solcher Fehler wird mit 50 Euro abgestraft. Groß ist die Freude auch, wenn das erlaubte Köfferchen dann zwei Meter vor der Flugzeugtür durch den Seitenaus- gang im Laderaum verschwindet, weil die Maschine zu voll ist. „Nur die ersten 90 Passagiere dürfen ihr Gepäck mit an Bord nehmen“, so das Argument, das wohl irgendwo im Kleingedruckten steht.
Auch an Bord gibt es Fallen: Wer zahlt gerne drei Euro für 26 Erdnüsse? Die Security-Maßnahmen an den Flughäfen sind – seitdem die Welt vor dem IS zittert – dem Vergnügen genauso wenig zuträglich. So kann es passieren, dass man schon vor dem Abflugterminal von Polizisten begrüßt wird, die mit MPs und Schilden Sicherheit demonstrieren sollen, aber eher das gegenteilige Gefühl auslösen. Dass es sich um eine ernste Situation handeln könnte, zerstreut sich allerdings schnell, weil sie sich mit Kindern fotografieren lassen. Was ist das? Terrorabwehr im Kuschelmodus?