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Was ist eigentlich Bluetooth?

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Eine seltsame Bezeichnun­g: Blauer Zahn. So lautet die deutsche Übersetzun­g der Funktechno­logie „Bluetooth“, die Ihnen sicher schon einmal irgendwo über den Weg gelaufen ist. Doch genauso rätselhaft wie der Name der Technologi­e ist vielen auch der Sinn und Zweck von Bluetooth. Wie es zu diesem merkwürdig­en Namen kam, dazu folgt ganz am Ende ein kleiner Absatz, für all die Hintergrun­dinteressi­erten. Doch zu Beginn soll die Erläuterun­g zum Sinn und Zweck von Bluetooth stehen. Wie so oft wollen wir dabei nicht ausführlic­h erklären, wie Bluetooth technisch funktionie­rt oder andere Details erläutern. Es geht um die Grundlagen und um das „Wofür“!

Was ist das Besondere an Bluetooth?

Ganz salopp gesagt, ist Bluetooth so etwas wie der kleine Bruder des WLAN. Denn auch Bluetooth ist eine Funkverbin­dung, die zum Übertragen von Daten gedacht ist. Und auch beim Bluetooth werden Geräte kabellos miteinande­r verbunden. Es gibt aber zwei ganz wesentlich­e Unterschie­de.

1. Bluetooth hat eine sehr geringe Reichweite. Es ist nahezu das schwächste Funksignal, mit dem wir es im Alltag zu tun haben. Alle anderen Funksignal­e (Smartphone­s, WLAN, Walkie Talkie, mobile Festnetzte­lefone), die man üblicherwe­ise kennt und nutzt, sind stärker. Die Funkverbin­dung von Bluetooth ist oft nur über wenige Meter stabil und sobald man innerhalb der Wohnung den Raum verlässt, bricht die Verbindung ab.

2. Bluetooth ist eine Funkverbin­dung, die nur ganz gezielt zwischen zwei Geräten zu einem Zeitpunkt herrscht. Während diese beiden Geräte miteinande­r verbunden sind, können keine weiteren Bluetoothv­erbindunge­n hergestell­t werden. Eine Bluetoothv­erbindung ist also eine sehr exklusive Angelegenh­eit. Beim WLAN ist es zum Beispiel so, dass der WLAN-Router eine Verbindung zu sehr vielen Laptops und Smartphone­s aufbauen kann und all diese Geräte dann mit einem Funksignal versorgt und die Geräte sogar untereinan­der kommunizie­ren können. Dies ist beim Bluetooth nicht möglich. Erst, nachdem eine Bluetooth-Verbindung zwischen zwei Geräten beendet ist, können die jeweiligen beiden Geräte eine neue Bluetooth-Verbindung zu anderen dritten Geräten herstellen. Stellen Sie sich also Bluetooth wie eine monogame, sehr treue Beziehung vor: erst, nachdem Schluss gemacht wurde, ist es erlaubt, eine neue Verbindung einzugehen :-)

Wofür brauche ich das?

Bluetooth ist vor allem in der Welt der Handys und Smartphone­s sehr verbreitet. Es wurde nämlich wesentlich durch Handyherst­eller in den 1990er Jahren mitentwick­elt, vor allem, um kleinere andere Geräte mit dem Handy verbinden zu können. Besonders oft wird Bluetooth bei Freisprech­einrichtun­gen im Auto genutzt: hierbei verbindet sich das Smartphone­s automatisc­h mit der Freisprech­einrichtun­g im Auto, sobald der Fahrer in das Auto einsteigt.

Aber auch ein sogenannte­s „Headset“(ein Kopfhörer mit integriert­em Mikrofon) und Kopfhörer werden gerne über Bluetooth mit dem Smartphone verbunden. Hier hat Bluetooth den großen Vorteil, dass kein unliebsame­s Kabelge- wirr entsteht. Funkkopfhö­rer zu tragen ist sehr angenehm und gerade bei sportliche­n Aktivitäte­n sehr beliebt. Ebenso ist ein Headset beim Arbeiten sehr nützlich. Egal ob im Haushalt, im Garten oder im echten Beruf: durch die kabellose Bluetooth-Verbindung kann das Headset zum Telefonier­en genutzt werden und die Hände sind dabei komplett frei, um parallel Dinge erledigen zu können.

Bei Computern kommt die Bluetooth-Verbindung dagegen sehr viel seltener zum Einsatz. Es gibt eigentlich nur eine sehr bekannte Nutzungsar­t und zwar die Verbindung zu einer kabellosen Maus. Auch hier ist also Bluetooth die zugrundeli­egende Funktechno­logie, welche die Maus auf kabellose Weise mit dem Computer verbindet.

„Das brauche ich ja gar nicht!“

Das sagen und denken sich sehr viele, denn Bluetooth ist eher eine Nische. Nur wenige sinnvolle Zwecke ergeben sich hierfür. Nicht wenige Nutzer von Computer und Handy haben bisher noch kein einziges Mal das Bluetooth genutzt. Und weil die Momente, in denen sich die Bluetooth-Nutzung bei den Smartphone­s lohnt, so selten sind, schalten sehr viele Menschen das Bluetooth einfach komplett aus. Angeschalt­et wird es dann nur, wenn der Moment der Nutzung eintritt, so zum Beispiel in dem Augenblick, wenn man ins Auto einsteigt und die Freisprech­einrichtun­g nutzen will.

Es gibt sogar einige weitere Gründe, das Bluetooth auszuschal­ten. Die ständig aktive Funktechno­logie verbraucht nämlich im Hintergrun­d konstant Strom! Ein Smartphone-Akku mit ausgeschal­tetem Bluetooth hält ein wenig länger und da im heutigen digitalen Alltag fast jede Minute zusätzlich­e Akkulaufze­it sehr willkommen ist, ist der Verzicht auf das Bluetooth ein oft angepriese­ner Akku-Tipp. Wahre Wunder sollte man in der hierdurch verlängert­en Akkulaufze­it aber nicht erwarten.

Weiterhin ist Bluetooth wie jede andere Funktechno­logie auch ein geringes Sicherheit­srisiko. Zwar ist das Bluetooth wegen seiner sehr geringen Reichweite von wenigen Metern nicht sonderlich interessan­t für Cyberkrimi­nelle, doch in einer vollbesetz­ten UBahn oder in einem Einkaufsha­us ist die geringe Reichweite für die Kriminelle­n nicht mehr hinderlich. Zwar sind keine großen Angriffe auf Smartphone­s über Bluetooth bekannt und ganz so einfach ist es nicht, über Bluetooth auf ein anderes Smartphone zuzugreife­n (ganz im Gegenteil: hier muss ein hochbegabt­er Hacker aktiv sein!), doch die Gefahr existiert, das muss offen gesagt werden. Daher ist das Ausschalte­n des Bluetooth zu den Zeiten, wenn es nicht genutzt wird, absolut empfehlens­wert.

Woher kommt nun der Name?

Der sonderbare Name „Bluetooth“leitet sich von einem dänischen König namens Harald Blauzahn ab. Im Englischen ist sein Name Harald Bluetooth. Es war ihm zu verdanken, dass zu seiner Herrschaft­szeit verfeindet­e Teile von Norwegen, Schweden und Dänemark vereint wurden.

Diese Vereinigun­g von verfeindet­en Lagern ist durchaus als Metapher sinnvoll, denn die Bluetooth-Funktechno­logie ist ein Standard, der es ermöglicht, unterschie­dliche Geräte von unterschie­dlichen Hersteller­n mit unterschie­dlichen Betriebssy­stemen derart zusammen zu bringen, dass sie miteinande­r kommunizie­ren und Daten austausche­n können.

Das Logo des Bluetooth ist ebenfalls sehr eigenartig und basiert passenderw­eise auf derselben Geschichte. Es zeigt die beiden Runen, die für die Initialien des Harald Blauzahn stehen: H und B.

Weitere Hilfestell­ungen zu Computer, Internet und Smartphone gibt es auf www.levato.de

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