Schnell noch Pflaumen
Rot, gelb, grün, blau – Wenn die Früchte in allen Farben ausliegen, wird es langsam Herbst
Im September gibt es alles in Hülle und Fülle. Aber vor allem ist der September ein Monat für Obst. Auf dem Markt liegt das farbenprächtigste Angebot des Jahres aus. An manchen Früchten hat man sich schon fast satt gegessen, was Nachfrage und Preise sinken lässt – ein idealer Zeitpunkt also, um zum Beispiel Marmelade zu kochen.
Doch bevor man sich den typischen Herbstfrüchten Feige und Granatapfel zuwendet, ist schnell noch Zeit für Pflaumen. Von den rund 2.000 Sorten, die man weltweit unterscheidet, sind in Spanien nur vier von Bedeutung: die gelben, roten und blauschwarzen Pflaumen sowie die grünen Reineclauden, spanisch Ciruela Claudia, benannt nach der Tochter von König Ludwig XII. von Frankreich. Im Deutschen werden sie in manchen Gegenden auch als Ringlotten bezeichnet.
Gelbe Pflaumen sind eher säuerlich, haben aber viel Saft, die roten wiederum sind süßer als die gelben, die schwarzen am besten zum Kochen geeignet und die grünlichen Reineclauden ausgesprochen süß. Zurzeit sind auch längliche, den deutschen blauen Pflaumen ähnliche Früchte auf dem Markt – mit einer Bühler Zwetschge lassen sie sich aber nicht vergleichen.
Nichtsdestotrotz werden Pflaumen auch hier bevorzugt als Tafelobst gegessen und zu Marmelade, Kompott und mehr verarbeitet. Geschätzt ist vor allem das Dörren der Früchte, die dann „Ciruelas pasas“genannt werden und die idealen Begleiter für Fleisch, Wild und Geflügel sind.
Einkauf und Lagerung
Egal um welche Sorte es sich bei dem Steinobst aus der Familie der Rosengewächse handelt, beim Kauf sollten sie frisch aussehen, eine feste Konsistenz haben und angenehm duften. Der weiße Film auf den Früchten ist ein sicheres Zeichen für Frische. Er dient ihnen als Schutz vor dem Austrocknen und lässt sich leicht abwaschen. Das sollte man natürlich erst kurz vor dem Verzehr tun.
Lagern kann man Pflaumen im Kühlschrank bis zu einer Woche; fürs Einfrieren eignen sich besonders die späten Sorten mit festem Fruchtfleisch. Dazu werden sie aufgeschnitten und entsteint. Will man sie für Mus oder Kompott verwenden, sollte man die Pflaumen schon vor dem Einfrieren mit Zucker bestreuen.
Generell halten sich eingefrorene Früchte anstandslos ein Jahr – bis die neue Ernte wieder vom Baum geholt wird.
Pflaumen schmecken nicht nur gut, sie sind auch gesund. Neben dem natürlichen Fruchtzucker zählen zu den Inhaltsstoffen unter anderem wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Diese stärken Abwehrkräfte und Nerven; beugen Stress vor und schützen das Herz-Kreislauf-System. Angeblich soll der Verzehr der Früchte sich ebenfalls günstig auf den Alterungsprozess auswirken. Bekannt ist das Obst, vor allem wenn es sich um Trockenpflaumen handelt, aber auch für seine verdaungsfördernde Wirkung. Was will man mehr?
Speckpflaumen
Dörr- oder Kurpflaumen (ciruelas pasas), dünn geschnittener durch- wachsener Speck (beicon), Zahnstocher (palillos)
Dörrpflaumen gegebenenfalls ein paar Stunden einweichen. Pflaumen mit Speck umwickeln, mit einem Zahnstocher befestigen. In der Pfanne oder im Backofen ohne Fett knusprig ausbraten. Eine beliebte Tapa!
Die sich noch verfeinern ließe: 6 Trockenpflaumen ohne Stein (ciruelas pasas), 1/2 Tasse Sherry (jerez, Tío Pepe), 1 EL gehackte Walnüsse (nueces), 1 Prise Muskat (nuez moscada), 6 Scheiben Frühstücksspeck (beicon)
Pflaumen einige Stunden in Sherry einweichen, abtrocknen. Mit den leicht mit Muskat gewürzten gehackten Walnüssen füllen. Mit Speck umwickeln und auf Holzspießchen stecken. Acht bis zehn Minuten bei großer Hitze backen. Tipp:
Klassisch sind die Spießchen auch mit Datteln, in die eine Mandel gesteckt wurde. Für 4 Pers.: 450 g Schweinerücken (lomo de cerdo), 1 EL Stärkemehl (Maizena), 2 EL helle Sojasauce (salsa de soja clara), 2 EL Reisessig (vinagre de arroz, aus Asia-Ecke im Supermarkt oder Asia-Laden), 4 EL brauner Zucker (azúcar moreno), etwas Zimt (canela), Olivenöl (aceite de oliva), 2 Knoblauchzehen (dientes de ajo), 2 Frühlingszwiebeln (cebollas tiernas; wenn es gibt, auch cebolletas, die sehen aus wie Lauch, weil sie keine Knolle ausbilden), 6 rote Pflaumen (ciruelas rojas), 1 TL Chilisauce (salsa picante)
Den Schweinerücken säubern, in größere Stücke schneiden.
In einer Schüssel Maizena, Sojasauce, Essig, Zucker und Zimt miteinander vermischen, das Fleisch etwa 30 Minuten in der