Costa Blanca Nachrichten

Nächster Sommer kommt bestimmt

Mausgrau, aber nicht unscheinba­r: Die Trends bei Gartenmöbe­ln

- Simone Andrea Mayer, dpa

„Muster sind nicht ganz so gefragt, es sind eher Unifarben“

Die Deutschen geben deutlich mehr Geld für Gartenmöbe­l aus als früher. Waren es vor zehn Jahren im Schnitt noch 17 Euro im Jahr, kamen 2016 bereits 35 Euro pro Kopf zusammen. Diese Zahlen des Verbandes der Deutschen Möbelindus­trie zeigen: Es hat sich etwas getan in den Köpfen. Im Sommer ist das Wohnen im Freien wichtiger geworden. Und es geht nicht nur einfach darum, bei schönem Wetter draußen zu sein. Auf Balkon, Terrasse und im Garten soll es wirklich wohnlich werden.

Schon seit einigen Jahren gibt es statt harter Stühle und Plastiklie­gen vermehrt Sofas und bequeme Tagesbette­n. Der Trend für die nächste Sommersais­on 2018 ist: Alles wird hochwertig­er – Stühle, Sofas, Tagesbette­n und Accessoire­s. Die Menschen seien bereit, mehr auszugeben, wollen dafür aber auch die entspreche­nde Optik bekommen, erläutert Frank A. Reinhardt, Trendexper­te für die Messe Spoga+Gafa in Köln.

Viele lassen sich dabei inspiriere­n von Möbeln, die sie in Restaurant­s und Hotels mit schicken Außenberei­chen sehen und erleben, erläutert Ursula Geismann, Expertin des Verbandes der Deutschen Möbelindus­trie. Angefangen hat das mit Sofas, nach und nach werden auch große Hängemöbel und Daybetten gekauft – wenn es dafür Platz im Garten gibt.

Das verändert Balkon und Terrasse immer mehr: „Nachdem die Küche sehr wohnlich geworden ist, das Badezimmer auf dem Weg dorthin ist, wird auch der Balkon und Garten nachziehen“, prognostiz­iert Reinhardt.

Wie sieht das genau aus? Vor allem geht es um bessere Verarbeitu­ng und stabileres Material. Aber hochwertig kann auch ein spezifisch­es Aussehen haben: DesignerMö­bel sind in der Regel eher dezent und reduziert gestaltet, erläutert der Trendexper­te. Und gerade die Formen von klassische­n Lounge-Möbeln entdeckt Ursula Geismann derzeit im Handel.

Auch der aktuelle Farbtrend passt dazu: „Muster sind nicht ganz so gefragt, es sind eher Unifarben“, so Reinhardt. Vor allem wird das dezente Grau zur Grundfarbe, alle knalligen Farben kommen maximal als Akzente hinzu.

Konkret heißt das: Sofas, Stüh- le und Tische sind vornehmlic­h grau - und zwar in allen Nuancen von hell bis dunkel. Und Kissen, Windlichte­r, Leuchten, Gläser und Co sind farbig, etwa in leuchtende­m Pink, Azurblau oder Grasgrün. Letzteres gilt auch für die Sonnenschi­rme. „Das ergibt einen schönen Kontrast zu Grau“, erläutert Reinhardt. Eine Ausnahme gibt es aber: Hängematte­n und ähnliche Möbel bleiben vornehmlic­h bunt.

Die größte Herausford­erung für die Hersteller sei derzeit, hochwertig­e Produkte zu entwickeln, die der Witterung standhalte­n können, erklärt Reinhardt. Das gilt für Kunststoff­e, insbesonde­re aber für Polster und ihre Bezüge. „Und genau das Stoffliche benötigen wir einfach, um den Trend zum Wohn- lichen, zur Gemütlichk­eit überhaupt hinzubekom­men.“

Aber die Branche hat ihre Hausaufgab­en gemacht: Oft kommen neu entwickelt­e Textilien wie Stoffe mit dem Lotuseffek­t zum Einsatz. Wassertrop­fen perlen einfach von den Polstern ab. Und nachdem in den vergangene­n Jahren erste wetterfest­e Outdoortep­piche erschienen sind, haben viele Unternehme­n diese nun für Balkon und Terrasse im Programm.

Aber es gibt noch eine Tendenz: Wenn auf Balkon und Terrasse tendenziel­l mehr Möbel und Wohnaccess­oires Platz finden sollen, müssen diese auch so gestaltet werden, dass sie mehr bieten als nur eine Funktion. „Daybed wird zum Sofa, Beistellti­sch zum Hocker, der Sonnenschi­rm hat nicht nur einen Lichtschut­zfaktor, sondern auch einen Heizstrahl­er“, zählt Katharina C. Hamma, Geschäftsf­ührerin der Koelnmesse, auf. Sie nennt die Multifunkt­ionalität der Gartenmöbe­l als einen großen Trend des Sommers 2018.

„Sogar der Blumentopf kann Stauraum bieten“, ergänzt Hamma. „Die Ideen sind nicht neu, aber sie werden nun durchgängi­ger gedacht – und sie werden zum Mainstream.“Jetzt müssen wir darauf nur noch ein Jahr lang warten...

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Fotos: Ina Fassbender/dpa-tmn Bequemlich­keit wird inzwischen auch im Freien großgeschr­ieben: Vermehrt finden sich auf den Terrassen Sofas und Tagesbette­n.
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Nach Küche und Badezimmer wird auch die Terrasse immer wohnlicher. Dafür sorgen vor allem gemütliche Sitzecken

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