Jahrhunderthochwasser in Valencia
Am 14. Oktober 1957 trat der bei Valencia in das Mittelmeer mündende Fluss Turia über die Ufer. Die Überschwemmungen erreichten katastrophale Ausmaße und forderten mindestens 81 Todesopfer sowie kaum zu kalkulierende Sachschäden in der Küstenstadt.
Die Besiedelung der 138 v. Chr. gegründeten Stadt erfolgte in einem flachen, niedrig gelegenen Gelände im Mündungsgebiet des Turia. Die Lage in einer Schwemmlandebene bescherte den Einwohnern fruchtbare Böden, setzte sie aber einer hohen Flutgefahr aus. Zur Verminderung des Risikos begann man bereits im 14. Jahrhundert, einen Schutzwall aus Steinblöcken zu errichten. Die Durchführung des gigantischen Projekts sollte sich bis zum 17. Jahrhundert hinziehen. Dabei wurde indes versäumt, den Flussboden regelmäßig zu reinigen, um ihn von Ablagerungen zu befreien, so dass sich das Niveau des Flussgrundes nach und nach erhöhte. Bei dem Jahrhunderthochwasser, das durch extreme Niederschläge am Vortag hervorgerufen wurde, trat der Fluss daher rasch über sein Ufer. Die künstlichen Dämme konnten die Fluten nicht aufhalten.
Um ähnliche Katastrophe zu verhindern, wurde der Flusslauf in den Süden von Valencia verlegt. Die Regierung von Diktator Franco beschloss hierfür im Juli 1958 den sogenannten Plan Sur. Die Arbeiten begannen 1965 und dauerten bis 1969. Dort, wo das alte Flussbett verlief, ist seit 1986 eine attraktive Grün- und Freizeitzone. (jan)