Opfer des Streiks
Junges Paar aus Bremen von Fluglotsenstreik in Frankreich betroffen – Ryanair erstattet Teil des Preises
Fluglotsen im Ausstand: Junges deutsches Urlauberpaar sitzt in Alicante fest
18 Flüge hat die Billigfluggesellschaft Ryanair mit Ziel und Abflug in Alicante wegen des Fluglotsenstreiks in Frankreich am Dienstag, 10. Oktober, gestrichen. Auch der Flug von Greta Bredehöft und Hendrik Apeler nach Bremen war betroffen. Sie erfuhren erst am selben Morgen davon.
Am Abflugtag erhielten die 23-Jährige und ihr 25-jähriger Freund einen Anruf des ShuttleUnternehmens, das sie von ihrem Urlaubsort Teulada zum Flughafen nach Alicante bringen sollte: ihr Flug sei gecancelt. Die beiden riefen umgehend bei Ryanair an und waren beruhigt, als eine freundliche Mitarbeiterin erklärte, ihr Flug sei nicht gestrichen, es liege wohl ein Fehler vor.
Auch im Internet fanden sie nichts zum vermeintlichen Ausfall ihres Flugs. Also stiegen Greta Bredehöft und Hendrik Apeler ins Shuttle zum Flughafen. Nur, um kurz nach der Ankunft per SMS die Nachricht zu erhalten, dass ihr Flugzeug den Boden heute doch nicht mehr verlassen werde. Für den Shuttle-Service müssten sie trotzdem aufkommen, denn der hatte sie ja gewarnt.
„Um 16.15 Uhr haben wir die SMS bekommen, kurz vor sieben sollte der Flug gehen. Das ist doch logisch, dass wir dann schon am Flughafen waren“, ärgert sich Greta Bredehöft über die kurzfristige Absage. Eine zuständige Person bei Ryanair zu erreichen, stellte sich ebenfalls als kompliziert heraus. Ans Telefon ging niemand, auch im Live-Chat bekamen sie keine Antwort.
Und so sitzen sie nun weiter auf spanischem Boden. Die Fluggesellschaft zeigte sich schließlich wenigstens in finanzieller Angelegenheit kooperativ: Zwei Drittel des Flugpreises bekommt das junge Paar zurück. „Damit können wir allerdings die entstandenen Kosten nicht decken“, ärgert sich Apeler, „wir müssen die Wohnung länger als geplant bezahlen, für den Shuttle-Service aufkommen und ich kann meinem Ferienjob in Bremen nicht nachkommen.“Freundin Greta Bredehöft wirft ein, dass sie froh sein könnten, eine Wohnung zur Verfügung zu haben, denn diese hätte schon wieder vermietet sein können.
Hendrik Apeler macht zur Zeit eine schulische Ausbildung zum Techniker und verpasst durch den Flugausfall die ersten zwei Unterrichtstage nach den Ferien. Auch für Greta Bredehöft ist es eine problematische Situation, sie befindet sich nach ihrer Ausbildung noch in der Probezeit. Auch wenn ihr Chef einsichtig ist: „Er weiß, dass es höhere Gewalt ist und es nicht meine Schuld ist, aber gerade in der Probezeit hätte mir der Streik echt Probleme machen können“, erzählt sie. Zurück kommen sie nun am 17. Oktober.