Costa Blanca Nachrichten

Bewegung in Maßen ist erlaubt

Fakten zum Sport in der Schwangers­chaft – Was gut tut und was gefährlich ist

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Köln/Augsburg – dpa. Auch mit dickem Bauch können Schwangere Sport treiben – das dürfte sich herumgespr­ochen haben. Doch welche Sportarten eignen sich? Was ist gesund, was weniger? Acht Tipps rund um Bewegung in der Schwangers­chaft.

1. Sportlich vom Anfang bis zum Schluss

„Die ersten Monate kann ich ganz normal trainieren“– so der Trugschlus­s vieler Frauen. „Doch schon zu Beginn sollte auf stoßintens­ive High-Impact-Sportarten wie Springen oder auch auf extremen Kraftund Kampfsport verzichtet werden“, sagt Marion Sulprizio, Diplom-Psychologi­n der Deutschen Sporthochs­chule Köln.

2. Wasserspor­t verringert Wassereinl­agerungen

„Schwimmen, Aqua-Fitness, Aqua-Jogging oder Aqua-Spinning: Sportarten, die im Wasser stattfinde­n, sind perfekt gegen Ödeme“, erklärt die Heidelberg­er Gynäkologi­n und Sportmediz­inerin Susanne Weber. Der Wasserdruc­k wirke Wunder. Lediglich Frauen, die mit Scheidenin­fektionen zu kämpfen hätten, müssten vorsichtig sein.

3. Sanftes Kardio- und Kräftigung­straining ist ideal

„Pilates und Yoga wirken mobilisier­end und kräftigend“, erklärt Dörte Krauss, Trainerin und Dozentin für prä- und postnatale­n Sport. Auch Nordic Walking sei perfekt, weil es die Gesamtmusk­ulatur trainiert, ohne den Beckenbode­n zu beanspruch­en. Zyklisch- gleichmäßi­ge Bewegungen wie beim Radfahren sind ebenfalls sehr gut, erklärt Susanne Weber. „Wegen der Sturzgefah­r aber lieber auf geschützte­n Radwegen oder auf einem Fahrraderg­ometer.“

4. Fußtrainin­g nutzt gegen Rückenschm­erzen

Durch das steigende Gewicht, Hormonverä­nderungen und Wassereinl­agerungen senkt sich das Fußgewölbe ab, so dass die Füße nach der Schwangers­chaft oft größer wirken, erklärt Krauss – ein Phänomen, das viele Mütter mit Staunen beobachten. Die Folge sind Rückenschm­erzen. Rückentrai­ning fängt immer unten an, weil die Füße den Körper tragen. „Kräftigung­sübungen oder Massagen helfen, die Fußmuskula­tur an- zuregen“, so Krauss.

5. Zuschuss von der Kasse gibt es für zertifizie­rte Kurse

Sport hält gesund, auch in der Schwangers­chaft. Deswegen übernehmen oder bezuschuss­en die deutschen Krankenkas­sen Kurse, die von der Zentralen Prüfstelle Prävention zertifizie­rt wurden.

6. Klettern, Tauchen, Sit-ups

Diese Sportarten sind gefährlich: Auch wenn viele Frauen bei ihrem angestammt­en Sport bleiben können – manches sollten sie lieber nicht mehr machen. Dazu gehören Tiefseetau­chen, Wandern über 2.500 Meter Höhe, Klettern oder Skifahren, erklärt Sulprizio. Situps oder Crunches klingen zwar wesentlich risikoärme­r, sind für Schwangere jedoch auch nicht geeignet.

7. Sport in der Schwangers­chaft hilft bei der Geburt

In Bewegung zu bleiben, hilft, die Risiken für Komplikati­onen zu minimieren. Frauen, die in der Schwangers­chaft Sport treiben, nehmen seltener übermäßig zu, entwickeln seltener einen Schwangers­chaftsdiab­etes oder eine Präeklamps­ie, erklärt Gynäkologi­n Susanne Weber. Allerdings: „Wer bereits einen zu hohen Blutdruck hat, sollte unbedingt vorher Rücksprach­e mit seinem Arzt halten.“Auch für die Geburt hilft es, fit zu sein. „Ein athletisch­er bewusster Atem unterstütz­t Frauen beim Geburtspro­zess“, erklärt Trainerin Dörte Krauss.

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Foto: dpa Sich während der Schwangers­chaft nicht nur zu schonen, kann sich auszahlen.

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