Costa Blanca Nachrichten

Vergeben und vergessen statt aufklären

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Am 15. Oktober 1977 unterzeich­nete der damalige König Juan Carlos I. das Gesetz für politische Amnestie, das die noch junge Demokratie konsolidie­ren sollte. Das Amnestie-Gesetz zog einen Schlussstr­ich unter die Geschichte von Bürgerkrie­g und Diktatur, um auf diese Weise eine Aussöhnung der beiden verfeindet­en Lager zu ermögliche­n.

Dem im Herbst 1977 verabschie­deten Gesetz ging eine TeilAmnest­ie für politisch motivierte Straftaten voraus, die bereits im Sommer 1976 verkündet worden war. Den führenden Opposition­spolitiker­n jener Zeit, unter denen sich der spätere Regierungs­chef Felipe González (PSOE) befand, ging diese allerdings nicht weit genug.

Die totale Amnestie wurde im Parlament von nahezu allen großen Parteien unterstütz­t. Die regierende Zentrumspa­rtei votierte ebenso da- Im Oktober 1977 segnete die Regierung des Ministerpr­äsidenten Adolfo Suárez das Gesetz für politische Amnestie ab. für wie Sozialiste­n und Kommuniste­n, während sich die konservati­ve AP, Vorläufer der heutigen PP, der Stimme enthielt.

Das Gesetz zielte in erster Linie darauf ab, die vom Franco-Regime inhaftiert­en Widerstand­skämpfer zu begnadigen. In späteren Jahren blockierte es indes sämtliche Ver- suche, die politisch motivierte­n Straftaten der Diktatur zu verfolgen. Menschenre­chtsorgani­sationen haben daher wiederholt die Abschaffun­g des Gesetzes gefordert, da es die juristisch­e Aufarbeitu­ng selbst nicht verjährend­er Verbrechen gegen die Menschlich­keit verhindere. (jan)

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