Costa Blanca Nachrichten

Brände in „Katalicien“

Über die Waldbrände in Galicien und die Katalonien-Krise

- Klaus Wiemer Dénia

Galicien Die meisten Brände entstehen mitten in der Nacht, an entlegenen Stellen, strategisc­h der Windrichtu­ng angepasst und mitunter an mehreren Stellen im Abstand einiger Kilometer gleichzeit­ig. Katalonien Frieden ist langweilig. Es leben die Emotionen, und die anderen haben immer Schuld. Sie sollten sich besser um uns kümmern, das haben sie jetzt davon. Real sieht das besser aus als auf dem Bildschirm. Es sterben sogar Menschen, Kinder und Greise weinen, Existenzen werden vernichtet. Geil. Galicien Einer, der sechs Brände gelegt hat, wurde gefasst und hat gestanden. Er ist Feuerwehrm­ann und hat die Brände immer kurz vor seinem Dienstbegi­nn gelegt.

Man hat zwei Jugendlich­e auf einem schwarzen Geländemot­orrad als vermutlich­e Brandstift­er identifizi­ert. Das Motorrad wurde gefunden. Die Täter sind flüchtig. Katalonien Das passt zu Cataluña. Wir hatten Frieden. Die Katalanen hatten ihre eigene Sprache, ihre eigene Kultur, jetzt wollen sie mehr. Kurz bevor die Sonne aufgeht, höre ich den Balzruf der krächzende­n Nebelkrähe­n, die mit ihrem zärtlichen Krr, Krr, Krr den Morgen verzaubern. Es wird ein schöner Tag werden. Wirklich, wie, ein schöner Tag? War das nicht vorgestern?

Jetzt ist Krieg, nein, nicht Krieg, es ist Vorkrieg. Das könnte spannend werden. Endlich. Die Handlungen werden nicht durch Werbesendu­ngen unterbroch­en. Hier geht die Post ab. Böse und Gute, die Rollen sind perfekt ausgewählt, das Drehbuch passt. Manchmal werden sie ausgetausc­ht. Endlich Krieg. Wann gibt es den ersten Märtyrer und von welcher Seite wird er fallen? Zwi- schen den Kombattant­en Bildreport­er. Nein, zwischen Bildreport­ern Kombattant­en, völlig ungezwunge­n und zuversicht­lich in ihrer Haltung, als würden sie die Fotografen nicht sehen. Alles stimmt. Wir kämpfen für unser Recht. Das steht uns zu. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen. Da müssen wir durch, selbst wenn Unschuldig­e darunter leiden müssen. Das wird sich nicht vermeiden lassen. Schließlic­h kämpfen wir auch für sie.

Wann geht es endlich los, das Morden aus dem Hinterhalt, das Niederbren­nen der Kathedrale­n, die den anderen so viel bedeuten? Egal, wer stirbt, wir wollen nur ein Zeichen setzen, dass wir unzufriede­n sind, dass wir ungerecht behandelt werden, wir bestehen auf unserem Recht. Das steht uns zu. Uns steht mehr zu als das, was wir besitzen. Wir möchten, dass es allen und damit auch uns besser geht als jetzt. Galicien/Katalonien Es war Frieden. Jetzt wollen wir mehr. In Galicien wird es morgen regnen. Und Catalunya? Wird es Feuer regnen? Frieden ist ein schönes Wort. Ich möchte Frieden.

 ?? Foto: Klaus Wiener ?? Diese Pferde konnten sich nicht mehr vor den Flammen retten und kamen jetzt bei einem Waldbrand in Galicien jämmerlich ums Leben.
Foto: Klaus Wiener Diese Pferde konnten sich nicht mehr vor den Flammen retten und kamen jetzt bei einem Waldbrand in Galicien jämmerlich ums Leben.

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