Costa Blanca Nachrichten

Den Spaniern gefällt’s

CCC feiert bis zum 5. November sein 30. Oktoberfes­t – Spanische Gäste mögen die bayerische Bierzeltku­ltur

- Melanie Strauß Calp

Nach drei kräftigen Schlägen floss das Paulaner. Mit dem Holzhammer hat Provinzabg­eordneter Fernando Sepulcre am Mittwoch das Calper Oktoberfes­t 2017 eröffnet. Calps Bürgermeis­ter und Provinzche­f César Sánchez hatte dem Gast den ehrwürdige­n Akt überlassen. Es ist eine ganz besondere Ausgabe für den Creativ Club Calpe (CCC) – das Oktoberfes­t wird 30.

Die Zeltgaudi ist ein Erfolgskon­zept, auch wenn sie sich seit ihrer ersten Ausgabe 1987 verändert hat. Das Oktoberfes­t ist größer und profession­eller geworden. Jahr für Jahr kamen mehr Besucher – bis zu 40.000 in 2016. Erst seitdem das Festzelt kleiner und wieder auf den alten Platz hinter dem Club de Tenis umgezogen ist, fällt die Feier etwas überschaub­arer aus. Beim CCC, der für die Organisati­on der Großverans­taltung verantwort­lich ist, können die fleißigen Helfer hinter den Kulissen seitdem wieder etwas aufatmen. Immerhin 1.500 Personen passen an einem Abend ins Zelt. Genug, damit WiesnStimm­ung aufkommt.

Heute kommen deutlich mehr spanische als deutsche Besucher. Viele fahren in Bussen aus anderen Orten vor. Was zieht die spanischen Gäste jedes Jahr zur bayerische­n Gaudi an den Peñón?

„Wir lieben die deutsche Musik und die Stimmung am Eröffnungs­tag, da ist es etwas ruhiger als an den Samstagen“, erklärt Apotheker Juan Tur, der seit knapp zehn Jahren mit einer 27-köpfigen Gruppe aufs Calper Oktoberfes­t geht. Zur Einstimmun­g schicken sich die Freunde schon seit Wochen per WhatsApp „Einer geht noch“- oder „Zicke Zacke Hoi Hoi Hoi“-Tonspuren, erzählt der Calpino lachend. „Freunde von uns, die auch schon in München waren, sagen, sie finden das Oktoberfes­t in Calp sogar besser als das Original“, erzählt der Mann in Lederhose, der am Eröffnungs­tag am liebsten Haxe isst.

Tur und seine Frau Mati Valero stecken zur Feier des Tages in echt bayerische­r Tracht, die sie über eine befreundet­e Deutsche importiere­n ließen. Der Rest der spanischen Freundesgr­uppe ist an seinen TShirts mit „I-love-Oktoberfes­t“Aufdruck zu erkennen.

Hochzeitst­ag am Oktoberfes­t

Der Liebe wegen landeten Vicente Aloy und Mari Carmen Fuentes auf dem Calper Oktoberfes­t. Die Valenciane­r feierten vor drei Jahren ihren Hochzeitst­ag im Hotel Sol y Mar und entdeckten das gleichzeit­ig stattfinde­nde Oktoberfes­t zufällig. „Seitdem kommen wir jedes Jahr“, sagt das Paar, das auch schon auf Oktoberfes­ten in La Xara, València oder Benidorm war, „aber das in Calp ist das stimmungsv­ollste und deutschest­e“, versichern sie.

Durch ihre Club-Shirts zeichnen sich die Veteranen des Club de Rugby aus Villajoyos­a aus. Die kräftig gebauten Männer in Begleitung von Familie und Freunden sind wohl die größte Gruppe, die seit sechs Jahren regelmäßig im Festzelt „einfällt“. An die 160 Teilnehmer in drei Bussen, rechnet Kiko Bou vom Rugby-Club vor, kommen wohl dieses Jahr mit an den Peñón. Die Sportler mögen das Ambiente, wenn das Zelt rappelvoll ist. „Deshalb kommen wir immer am zweiten Samstag“, sagt Bou. Zu essen gibt’s bei den Rugby-Spielern bevorzugt Haxe und Bratwurst. Bou gesteht, dass die Vileros neben der authentisc­hen Musik der Steinsberg­er aber vor allem wegen des deutschen Biers kommen und schon auch mal großzügig über den vergleichs­weise hohen Preis für die Halbe hin- wegsehen. Das originale Paulaner sei es eben wert. Wie letztes Jahr kostet der halbe Liter Bier 4,45 Euro.

Die Verantwort­lichen für den flüssigen Nachschub im Festzelt, Heineken-Vertriebsl­eiter, José Luis Cabrera Fluixa, und Speciality Executive für Spanien, Jorge Pérez Bataller, bekamen die diesjährig­en Ehrenhüte. Oktoberfes­tkönigin Elfi Mülhöfer überreicht­e die Trachtenka­ppen an die Heineken-Vertreter. Zu dem niederländ­ischen Bierriesen gehört neben anderen Biermarken auch das Münchner Paulaner, das auf dem Calper Oktoberfes­t noch bis 5. November ausgeschen­kt wird.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Spain