Costa Blanca Nachrichten

Eine „nette“Nachbarin

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Sehr geehrte Frau Edith, vor kurzem bin ich in ein schönes Häuschen gezogen, mit kleinem Garten und Meerblick. Es gefällt mir sehr gut hier, und ich habe gehofft, auch nette Nachbarn zu haben. Am Anfang schien auch alles wunderbar zu sein. Denn kurz nach meinem Einzug kam meine Nachbarin und brachte einen Kuchen zum Willkommen. Darüber habe ich mich natürlich sehr gefreut.

Aber jetzt kommt sie jeden Tag, manchmal ein paar Mal, und immer braucht sie etwas. Erst waren es zwei Eier, dann eine Tasse Zucker und so weiter. Natürlich meine ich, dass man sich nachbarlic­h helfen sollte. Aber es geht immer so weiter. Mal ist ihr das Öl ausgegange­n, mal der Essig und was es noch so alles im Haushalt gibt. Seit neuester Zeit kann sie auch Werkzeug und meine Leiter gebrauchen. Das Unangenehm­e dabei ist: Sie bringt nichts zurück.

Nun bin ich hier noch neu, und ich will doch eine gute Beziehung haben. Was macht man denn da am besten, ohne dass die Dame beleidigt und der ansonsten nette Kontakt sozusagen im Eimer ist? Es wäre ganz lieb, wenn Sie mir antworten würden.

M.F. Wenn die Nachbarin wieder kommt und etwas braucht, sagen Sie ihr, dass Sie jederzeit und immer wieder gern helfen, aber doch darauf bestehen müssen, dass man Ihnen das Geborgte zurückgibt.

Solange Sie Ihre Sachen nicht zurück bekommen haben, würde ich nichts weiter verleihen. Es sei denn, es ist Ihnen egal, ob Sie nun eine Tasse Zucker, zwei Eier, Öl oder Essig weniger haben. Sie könnten auch den Spieß einmal herumdrehe­n und Ihrerseits etwas von der Nachbarin leihen. Versuchen Sie es doch einmal und schauen Sie, wie sie reagiert und ob sie auch so hilfsberei­t ist wie Sie. Je nachdem können Sie dann ganz konsequent reagieren.

Ich hoffe und wünsche für Sie, dass Ihnen die bisher gute Nachbarsch­aft erhalten bleibt.

Ihre Edith Kühn Ich freue mich auf Ihre Post: edita.kuehn@yahoo.es

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