30 Jahre Club Suizo de Rojales
Präsident Freddy Schläpfer spricht im Interview mit der CBN über die Schweizer Vereinskultur
Rojales – ma. Es waren die Schweizer noch vor den Deutschen und Briten, die sich als erste Ausländerkolonie in Ciudad Quesada niederließen und so den Residentialtourismus begründeten. Heute zählt der Club Suizo de Rojales, knapp 140 Mitglieder. Zur 30-jährigen Jubiläumsfeier am 28. Oktober im Restaurant El Nacional von Punta Prima kamen rund 100 Mitglieder und auch der Bürgermeister von Rojales, Antonio Pérez. Präsident Freddy Schläpfer, pensionierter Qualitätsmanager von Swiss Air, sprach mit der CBN über den Schweizer Club. CBN: Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum. Was charakterisiert den Club Suizo? Freddy Schläpfer: Der Club Suizo de Rojales dient uns Schweizern als Verbindungsglied zum Generalkonsulat in Barcelona und in die Schweiz. In Notfallsituationen bietet der Verein Hilfe vor Ort und Orientierung für die Schweizer. Wir tauschen untereinander viele Informationen aus. Der Club Suizo ist ein vornehmlich deutschsprachiger Club? Ja, unsere Mitglieder kommen aus der deutschsprachigen Schweiz, unter anderem aus den Kantonen Aargau, Zug, Wallis, Bern, Basel, auch aus dem Tessin. Wir haben auch Deutsche und Österreicher im Verein. Schweizer aus den frankophonen Regionen haben eigene Vereinigungen. Wir verstehen nicht gut französisch, die Schweizer aus der Romandie nicht gut deutsch. Wie gestaltet sich das Jah- Im Januar laden wir ein zum Neujahrs-Aperó. Jährlich im Februar findet unsere Generalversammlung statt. Im Mai machen wir ein Lotto-Match, das ist ein Bingo-Abend, außerdem ein Grillfest im Juni und ein Abschluss-Essen der Saison im Juli. Im September treffen wir uns zur Eröffnungsfeier nach der Ferienzeit, im Dezember findet unser Weihnachtsessen statt. Reisen unternehmen wir mit dem Österreichischen Stammtisch, da bestehen freundschaftliche Beziehungen, wir sprechen uns ab. Gefällt Ihnen das Leben hier? Die Region ist sehr multikulturell. Hier leben neben Spaniern viele Deutsche, Briten und Skandinavier. Wir fühlen uns überhaupt nicht fremd. Wir nehmen an der Kultur hier teil und gehen auf Konzerte, sei es ins Auditorium von Torrevieja oder auch in Alicante. Ich finde es schön, die andere Kultur. Ich muss ja nicht die Schweizer Kultur in Spanien haben, das wäre schizophren. Kommen wieder mehr Schweizer an die südliche Costa Blanca? Für uns als Schweizer ist der Euro- Kurs im Moment nicht gut. Es sind im Augenblick eher Belgier und Skandinavier, die kommen. Für die stimmt der Kurs. Wir sind ein Altersclub, 70 Prozent der Mitglieder sind über 70, zehn Prozent über 80 Jahre alt. Ich werde bei der nächsten Generalversammlung aufhören. Ich will noch mehr von Spanien entdecken. Mein Amt übernimmt dann wohl unser Vizepräsident Fabian Kesseli. Der neue Präsident wird sich was einfallen lassen müssen. Aber der Schweizer Club stirbt nicht.