Corrida Pirata
Nr. 1772, 01. Dezember 2017 I Costa Blanca Nachrichten Schon im März gibt es im spanischen Lande eine Vorführung im hellen Sande – es locken die Fallas von Valencia – auch ich bin nun mal da! Sehr bekannt ist der Matador mit nur einem Auge, als Künstler der Vorführung er was tauge: Juan José Padilla, genannt der Pirat, hat die waghalsigsten Kunststücke parat! Der stolze Toro Bravo rennt schnaubend in das Rund – „España Cani“erklingt zu Beginn der sechsten Abendstund’! Die Picadores reiten heran mit ihren Lanzen und machen dem Stier ihre aufstachelnden Avancen! Hortelano stürmt herbei – gereizt bis auf’s Blut, die Reiter mit ihren spitzen Lanzen treffen ihn gut! Die Hörner des Kolosses greifen unter den Schutzumhang – den armen Pferden wird es wohl angst und bang’! Die Kapelle beginnt eine spanische Weise – die Picadores verschwinden, der Pirat erscheint und die Zuschauer werden leise! Er selbst nimmt die Banderillas zur Hand und lockt den Stier kühn und mit Verstand! Das erhabene Tier nimmt die Herausforderung an, mit erhobenen Armen läuft Padilla an es heran! Artistisch springt er als Banderillero neben Hortelano empor, die Spieße stecken im Nacken – es ertönt in der Arena ein emphatischer Chor! Die Peones locken den Stier mit ihren Capas beiseite – Padilla ergreift Muleta und Degen zum Streite! Bei leiser Musik beginnt der Tanz zwischen Mensch und Tier, der Torero führt das rote Tuch mit gekonnter Manier! Das Blut rinnt von Hortelanos mächtigem Nacken, der Pirat kniet auf dem Boden, um ihn bei der Ehre zu packen – Die Hufe scharren im heißen Sand – ringsherum eisiges Schweigen „Olé!“, ruft Padilla. Es beginnt der Todesreigen! Die Veronika unter heißer Nachmittagssonne gekonnt vollzogen, entlockt dem Publikum feurige Begeisterungswogen! Ermattet steht der Stier bald mit gesenktem Haupt – ein Degenstoß nach Meisterart ihm gleich das Leben raubt! Padilla läuft an, der Stoß führt tief ins Nackenfleisch – der Stier brüllt, die Wunde quellend rot – es ertönt Weibergekreisch! Sterbend sackt der wackere Kämpfer auf den blut’gen Sand: nach einem Leben in Freiheit den stolzen Tod er fand! Während die Masse tobt und Padillas Brust sich schwellt, schwebt Hortelanos Geist bereits durch eine andere Welt: Er trabt durch satte Wiesen im Abendsonnenschein – blutrote Blüten spießen – und denkt „Die Welt ist mein!“ Ralph Engelmann 12. März 2017 Plaza de Toros de València Eine Freude ist es, spazieren zu gehen, und diese Pracht mit eigenen Augen zu sehen! Wer an der Natur seine Freude hat, findet die Schönheit im kleinsten Blütenblatt! An der Costa Blanca im Sonnenschein, fliegen schon früh die emsigen Bienelein! Von Blüte zu Blüte von Baum zu Baum, sorgen sie für des Bauers besten Traum! Das Klima hier in Spaniens Westen ist zum Gedeihen wohl am Besten! Die Sonne scheint, der Wind, er weht – auch fällt mal Regen– im späteren Jahr erfüllt sich dann der Erntesegen! Ralph Engelmann 6. Februar 2017 Orba In des Sandes Trockenheit gedeiht so mancherlei: ein Pinienhain erstrahlt im Grün – ich fühl mich hier so frei! Agaven wachsen hier zuhauf’, und wundersame Blüten, im Schutze der Dünen werden so manche Vögel brüten!? Die salzige Brise der Küste umweht uns frisch, dem guten Beobachter zeigt sich manch’ springender Fisch, die Fischer mit ihren Netzen harren auf ihren Fang: mit frohen Gedanken wandern wir den Strand entlang! Wenn die Sonne rot versinkt und die Stille Einzug hält – dann bist Du im Einklang mit dir und der Welt! Zum Abschluss des Tages genießen wir spanischen Wein – kann das Leben denn noch glückseliger sein?! Ralph Engelmann 16. Februar 2017 Orba