Kirche in Benidorm
Evangelisches Tourismuspfarramt an der Costa Blanca mietet niederländisches Gotteshaus
Die Evangelische Kirche verstärkt ihre Präsenz an der Costa Blanca. Ab Januar werden in Benidorm Gottesdienste in deutscher Sprache gefeiert. Pfarrer Klaus Eicher vom Tourismuspfarramt Costa Blanca predigt am 7. Januar zum ersten Mal in der holländischen Kirche im Rincón de Loix.
Kirche ist für Pfarrer Klaus Eicher dort, wo auch Menschen sind. Dieses Prämisse soll ab 2018 auch für Gottesdienste in der Marina Baja gelten. Deshalb predigt Klaus Eicher ab Januar in Benidorm, und zwar Mitten im Rincón de Loix, in der Kirche der niederländischen Gemeinde Nederlandse Interkerkelijke Gemeente, gleich beim Benidorm Palace in der Avenida Severo Ochoa 10.
Pfarrer Eicher gefällt die Kirche, der Bau passt zum modernen Stadtbild. Die Parkmöglichkeiten sind gut, der Bus aus Altea hält vor der Tür und die Campingplätze mit den Winterurlaubern liegen einen Fußmarsch entfernt ebenso wie der Levante-Strand. „Wir wollen auffindbar sein, und wir brauchen einen Ort, eine Kirche, wo wir eine geistliche Heimat haben. Außerdem können die Leute zum Gottesdienst kommen und danach noch gemeinsam etwas Essen oder Trinken gehen“, meint er.
Gottesdienst am 7. Januar
Der Eröffnungsgottesdienst mit Neujahrsempfang findet am Sonntag, 7. Januar, um 18 Uhr in der modernen Kirche aus den 1980er Jahren statt. Danach hält Pfarrer Eicher jeden ersten und dritten Sonntag im Monat dort Gottesdienst und nicht mehr wie bisher in der Seniorenresidenz Montebello in La Nucía. Ein Fahrdienst soll den Bewohnern die Teilnahme an den Gottesdiensten ermöglichen.
Und es gibt noch eine weitere gute Nachricht für deutschsprachige Gläubige an der Costa Blanca. Wie Klaus Eicher berichtet, will Oberkirchenrat Michael Schneider nächstes Jahr dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland den Antrag vorlegen, die auf drei Jahre begrenzte Stelle des Tourismuspfarrers wie früher auf sechs Jahre mit der Option auf Verlängerung festzulegen. Die Chancen stehen gut, dass die EKD am Tourismus- pfarramt Costa Blanca festhält und weiterhin eine feste Stelle finanziert. Derzeit zählt Dénia als eine von drei reinen EKD-Stellen unter den 84 weitgehend eigenständig finanzierten Pfarrstellen im Ausland. Der Pfälzer Pfarrer könnte sich vorstellen, bis 2022 das Tourismuspfarramt zu betreuen falls seine Landeskirche zustimmt.
Das Tourismuspfarramt macht keinen Hehl daraus, dass es mit seinen Veranstaltungen nicht nur Residenten, sondern auch Urlauber ansprechen möchte. „Wir haben viele Leute, die gerade im Urlaub Gottesdienste besuchen“, so Eicher.
Schwarzbrot für die Seele
Die Picknickgottesdienste am Montgó, die Stadtführungen in Dénia, der Frühstückstreff jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat von 9 bis 11 Uhr im Café zur Backstube in Jávea oder die gerade angelaufenen Diskussionsabende namens Talk um 6 am ersten Donnerstag eines jeden Monats um 18 Uhr in der Bodega Susanna in La Nucía erfreuen sich reger Beteiligung. Am Donnerstag, 4. Januar, soll über ethische Grundsätze getalkt werden, darüber ob man in der heutigen Zeit zwischen Gut und Böse unterscheiden kann. „Bei uns gibt es nicht nur leichte Kost, wir bieten auch Schwarzbrot für die Seele“, meint Eicher.
Adventsstimmung zieht am Sonntag, 17. Dezember, beim Adventssingen in der Bodega Susanna um 18 Uhr in La Nucía ein. Bei der Christvesper am Sonntag, 24. Dezember, predigt Pfarrer Eicher um 15.30 Uhr über Menschlichkeit und Mitmenschlichkeit in der Benidormer San-Jaime-Kirche. „Mach’ es wie Gott und werde Mensch“, reißt Eicher das Thema an.