Frohes Online-Shopping!
WhatsApp verbessert die Kommunikation in der Familie, das hat jetzt sogar eine Studie bewiesen. Nie zuvor war man so gut in Echtzeit über das Abendessen des Bruders, die neuesten Entwicklungsfortschritte des Patenkinds oder das Wetter am Wohnort der Eltern informiert. Was mitteilenswert erscheint, wird ungefragt in den Familienchat gepostet. In der Vorweihnachtszeit ist besonders viel los in der familiären WhatsApp-Gruppe. Es stellt sich die Frage, welches „Nichts“wir uns dieses Jahr wieder schenken.
Mitte November fragt der Bruder das erste Mal, was der Rest gerne zu Weihnachten hätte. Dieses Jahr ist er aber früh dran. „Och, eigentlich nichts“, schreibt Mama prompt. Nach einem trockenen Hinweis darauf, dass das wirklich nicht weiterhelfe, verspricht sie, nochmal nachzudenken. Der Vater tut nicht lange rum und schickt kommentarlos zwei Amazon-Links. Ein Buch und eine RollingStones-CD-Sammlung. Nach kurzer Diskussion im Parallelchat zwischen Mutter und Geschwistern hat man sich geeinigt, wer was besorgen darf.
Drei Wochen später tippt der Bruder, der es trotz Amazon-Links offenbar immer noch nicht geschafft hat, eines der ihm zugeteilten Geschenk zu besorgen: „Ich habe ein neues Handy, der Chatverlauf ist weg. Könnt ihr mir eure Wünsche nochmal schicken?“Die Antwort sind drei Smileys mit verdrehten Augen – nur Papa, dem sind da noch ein paar Sachen eingefallen. Er nutzt die Gunst der Stunde und postet ohne jeglichen Kommentar drei weitere Amazon-Links.
Einfacher war der Geschenkekauf noch nie. Auf den Link geklickt, per Kreditkarte bezahlt und direkt ins Elternhaus geschickt. Mama ist natürlich eingeweiht und fängt das Päckchen ab, damit Papa nicht schon vorher erfährt, was dieses Jahr unter dem Christbaum liegen wird. Als ob das eine Überraschung wäre. Aber wie jedes Jahr wird er staunend das liebevoll von Amazon drapierte Geschenkpapier öffnen und den Überraschten spielen. Frohe Weihnachten!