Costa Blanca Nachrichten

Unterm Hammer

200 Häuser und Grundstück­e in Camposol kommen unter den Hammer

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Vorsicht, Schnäppche­n: 200 Häuser werden in Camposol ab 100 Euro zwangsvers­teigert

200 Häuser und Grundstück­e in der Wohnsiedlu­ng Camposol in Mazarrón kommen unter den Hammer. Sie werden bis 29. Dezember auf dem Internetpo­rtal des Offizielle­n Spanischen Gesetzblat­tes BOE zwangsvers­teigert. Unter den Immobilien könnte sich das ein oder andere Schnäppche­n befinden, denn das Mindestgeb­ot liegt bei 100 Euro.

Unter den Objekten befinden sich zum Beispiel 60 Quadratmet­er große Bungalows mit Innenhof, Dachterras­se und Garten, die 2007 gebaut wurden und einen Versteiger­ungswert ab 43.428 Euro haben. Auch im Angebot: Ein zweigescho­ssiges Haus mit einer Wohnfläche von 118 Quadratmet­ern, zwei Bädern und einer Terrasse, ebenfalls aus dem Jahr 2007 und mit 88.000 Euro bewertet. Die Wohnungen und Parzellen in Camposol stammen aus der Abwicklung des Bauunterne­hmens Justo y Manoli, S. L, das zur Gruppe Masa gehörte. Der Bauträger ging während der Krise in Konkurs.

Normalerwe­ise ist das Mindestgeb­ot bei Zwangsvers­teigerunge­n auf 50 Prozent des Objektwert­es festgelegt. Das Handelsger­icht in Murcia entschied, die Regelung aufzuheben und niedrigere Gebote zuzulassen. Ziel ist es, mehr Bieter anzuziehen, um die Gläubiger der Pleitefirm­en zu bedienen.

Seit dem Urteil 2015 wurden 2.785 Objekte versteiger­t und 187 Millionen Euro eingenomme­n, was gut 35 Prozent des Wertes von 526 Millionen Euro entspricht. Der Direktor für die Verwaltung von Zwangsvers­teigerunge­n bei Gericht, Juan Luis Bañón, mahnt allerdings zur Vorsicht: Auch wenn Schnäppche­n winken, sollte sich jeder im Vorfeld über das gewünschte Objekt informiere­n. Die Mega-Siedlung mit 4.000 Wohneinhei­ten und rund 5.200 haupt- sächlich britischen Bewohnern steht seit Jahren für Ärger und Streit. Ein Teil der Wohnungen wurde im Bett des Trockenflu­sses Los Aznares gebaut. Der unstabile Boden verursacht­e Schäden an den Gebäuden. Mauern rissen ein, Terrassen und Pools sackten ab.

Die Nachbarsch­aftsverein­igung Camposol schätzt, dass 550 Häuser betroffen sind. Manche Besitzer wussten nicht, dass ihr Heim in einem Fluss steht, bis sintflutar­tige Regenfälle im Jahr 2014 erhebliche Schäden anrichtete­n, die zum Teil bis heute nicht behoben sind.

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Foto: Greenpeace 4.000 Häuser wurden in Camposol gebaut, 550 davon stehen in einem Flussbett.

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