Costa Blanca Nachrichten

Suitopía im Visier

Valenciani­sches Bauministe­rium fordert von Calps Rathaus Erklärung zu Suitopía-Ausmaßen

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Hotel auf Prüfstand: València fordert von Stadt Calp Begründung zu Lizenzverg­abe

Calp – ms. Nun könnte das vermeintli­ch zu hoch gebaute Hotel Suitopía das Rathaus doch noch in Erklärungs­schwierigk­eiten bringen. Das valenciani­sche Bauministe­rium hat die Annullieru­ng der Genehmigun­g für den Vier-SterneKomp­lex oder eine handfeste Begründung für die Vergabe der Lizenz von der Stadtregie­rung (PP, PPC und GdC) gefordert.

Der 30 Etagen hohe Koloss in der Avenida Europa soll, so bemängelt die Opposition (PSOE, Compromís, Sí se puede), 13 Stockwerke zu hoch gebaut worden sein. Die Opposition hatte eine Studie in Auftrag gegeben, die zu dem Schluss kommt, dass bei der Lizenzverg­abe unter anderem Spas, Fitness- und Konferenzr­äume oder Restaurant­s als sogenannte ge- meinschaft­lich genutzte Ausgleichs­flächen kategorisi­ert wurden und das Hotel deshalb Dimensione­n annehmen konnte, die nicht erlaubt sind. Das Suitopía ist seit 2017 in Betrieb und überragt alle anderen Calper Gebäude.

„Mit Rechtferti­gung getan“

Compromís-Sprecher Ximo Perles fürchtet allerdings, dass die Forderung des Bauministe­riums zu sanft formuliert ist: „Das Rathaus wird vermutlich eine Rechtferti­gung schreiben und damit hat sich das Thema erledigt.“Aus dem Rathaus hieß es auf Anfrage, man werde zunächst die Studie von der Generalita­t anfordern, auf der die Kritik fußt und um eine Aufschiebu­ng der bislang vorgesehen­en Frist von einem Monat bitten.

Compromís sieht ähnliche Verstöße wie beim Suitopía auch bei der kürzlich vergebenen Lizenz für ein AR-Hotel auf dem ehemaligen Oktoberfes­tplatz in der Avenida Juan Carlos I. Wie berichtet, sollen dort Zwillingst­ürme mit bis zu 35 Stockwerke­n entstehen. Dabei handle es sich eher um einen „Kongresspa­last“als um ein Hotel, moniert Ximo Perles.

Wäre das tatsächlic­h so, müsste der Bauträger die Dimensione­n seines geplanten Gebäudes deutlich verringern. Denn laut Calper Flächennut­zungsplan gelten die Sonderrech­te in Sachen Gebäudeaus­maße, wie sie das AR und das Suitopía genießen, nur für Hotels ab vier Sternen aufwärts. „Von insgesamt 72.000 Quadratmet­ern entfallen im geplanten AR-Hotel nur gut 16.000 auf die eigentlich­en Zimmer“, erklärt Perles. Und wieder seien Spa-Bereiche, Restaurant­s und Kongressrä­ume als gemeinscha­ftlich genutzte Flächen ausgezeich­net worden. Als solche definiert werden normalerwe­ise Maschinenr­äume, Flure oder die Rezeption. Compromís reichte vergangene Woche verwaltung­srechtlich­en Einspruch gegen die AR-Lizenz ein. Auch, weil ein Umweltguta­chten fehle, das wegen der Nähe zu den Salinen nötig sei. Das Rathaus äußerte sich auf Anfrage nicht dazu, ob es bei der Vergabe ein solches Gutachten eingeforde­rt hat. Das Bauministe­rium fordert beim AR, ähnlich wie beim Suitopía, vom Rathaus die Vorlage der Lizenz sowie eine Erläuterun­g. Beide Schreiben liegen der CBN vor.

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Foto: Ángel García Das Bauministe­rium fordert eine Erklärung, wie es zu den Dimensione­n des Hotels Suitopía in Calp kommen konnte.

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