Tabarnia zeigt den Wahnsinn auf
Zu Katalonien: „Illegale Parteienfinanzierung bei Convergència“– CBN 1.779
Eigentlich nicht schlecht: In der letzten CBN befindet sich unübersehbar unter dem Bericht aus dem katalonischen Landtag ein guter Bericht über die illegale Parteienfinanzierung der „Convergència“, der Partei die man flugs umbenannt hat in PDeCAT mit ihrem Führer Puigdemont.
Und im Wirtschaftsteil wird an Rodrigo Rato, Vizeregierungschef und Wirtschaftsminister unter Aznar sowie Chef der Pleite-Bankia erinnert. Also dem Mann, der nicht nur die Bankkunden selbst geschädigt hat, sondern auch Steuergelder aller, ob reich, ob arm, zur Rettung der armen, armen Banken verbraten hat.
Während Katalonien die Schlagzeilen der spanischen Presse beherrscht, geraten Berichte über Korruption, Parteienfinanzierung, Bankenkrise, Arbeitslosigkeit immer wieder in den Hintergrund. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt?
Dennoch vermisse ich in der CBN einen Bericht über Albert Boadella. Ein katalanischer Dramaturg und Clown, der sich als Präsident von Tabarnia ausgibt. Was ist Tabarnia?
Tabarnia ist ein Kunstname aus Tarragona und Barcelona und begann als Realsatire. Die Tabarnesen nehmen alle Argumente der katalonischen Separatisten auf und ersetzen „Spanien“durch „Katalonien“und „Katalonien“durch „Tabarnia“. Sie erklären also ihre Unabhängigkeit gegenüber Katalonien mit den exakt gleichen Argumenten, die die Separatistas gegenüber Madrid gebrauchen. Mit Recht behaupten sie zum Beispiel, dass der Reichtum, der ja nach Madrid abgeführt wird, in Wirklichkeit in Tabarnia geschaffen wird, und dass sie keine Lust haben, diesen jetzt an die ländlichen Gebiete von Katalonien zu zahlen.
Nun scheint es, als ob Tabarnia das Gebiet der Satire verlassen könnte. Pablo Iglesias, Chef von Podemos, befürchtet, dass diese Initiative halb im Scherz und halb im Ernst die soziale Spaltung in Katalonien vertiefen könnte. Wie auch immer, Tabarnia zeigt den Wahnsinn der Separatisten auf. Eine Lösung ist das leider nicht. Ich finde es eine Schande von ganz Europa, vor allem von Herrn Juncker: Die Katalanen haben zweimal gewählt – und beide Male ha- ben die Separatisten gewonnen. Das sollte eigentlich Herr Juncker anerkennen und dementsprechend handeln.
Die Regierung von Katalonien wurde ins Gefängnis gesteckt wegen angeblicher Veruntreuung von öffentlichen Geldern. Rajoy hatte die zweite Abstimmung verlangt, die verloren ging, und somit auch Staatsgelder verschleudert. Dieser Mann gehört doch dann auch ins Gefängnis.
Helmut Jutzi Dénia
Benjamin Suppiger Per E-Mail