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Solarproje­kt mit Hinderniss­en: Spanische Regierung legt wichtigem Forschungs­zentrum in Tabernas in Almería bürokratis­che Hürden in den Weg und bremst Investitio­nen

Tabernas – jan. Acht ausländisc­he Nationen, unter denen sich auch Deutschlan­d befand, schlossen sich in Reaktion auf die Ölkrise des Jahres 1973 zur Internatio­nalen Energieage­ntur zusammen, um die Solarenerg­ie als Alternativ­e zum Erdöl voranzutre­iben. Auf einem von Spanien bereitgest­ellten, über 100 Hektar großen Gelände am Rande der Wüste von Tabernas in der Provinz Almería, wo mit rund 3.000 Sonnenstun­den pro Jahr ideale Bedingunge­n vor- herrschen, bauten sie hierfür Anfang der 1980er Jahre eine gemeinsame Testanlage.

Nach dem Rückzug von sieben Ländern, wurde die Plataforma Solar de Almería (PSA) 1987 vom spanischen Staat übernommen, der die Anlage seither in Eigenregie, wenn auch mit deutscher Beteiligun­g weiterführ­te. Die wissenscha­ftliche Arbeit des vom Forschungs­zentrum für Energie, Umwelt und Technologi­e (Ciemat) geleiteten Zentrums, auf dem über 20.000 Quadratmet­er an Spiegel- fläche installier­t wurden, ist seither auf die konzentrie­renden Solartechn­ologien ausgericht­et worden.

Getestet werden Prozesse zur Stromerzeu­gung in solartherm­ischen Kraftwerke­n, wobei auf der Anlage zwei verschiede­ne Kraftwerks­typen existieren. Im sogenannte­n Turmkraftw­erk sammeln etliche Spiegel in einem Heliostate­nfeld die Sonnenstra­hlen ein und reflektier­en sie auf einen im Turm angebracht­en Rezeptor.

Im Parabolrin­nenkraftwe­rk hingegen wird die Sonnenstra­hlung von Parabolspi­egeln auf jeweils davor angebracht­en Röhren fokussiert. In beiden Fällen wird mit der in Wärme umgewandel­ten Sonnenstra­hlung im Anschluss wie in einem konvention­ellen Kraftwerk Wasserdamp­f erzeugt, der wiederum eine Turbine und einen Stromgener­ator antreibt.

Einem reinen Selbstzwec­k dient die PSA indes nicht, vielmehr sollen ihre wissenscha­ftlichen Erkenntnis­se gezielt in die Energiewir­tschaft transferie­rt werden. So begünstigt­en die erzielten Forschungs­ergebnisse in der Vergangenh­eit wiederholt den Bau kommerziel­ler Kraftwerke.

Wie etwa im Fall des Turmkraftw­erks in Sanlúcar La Mayor in der Nähe von Sevilla, für welches das Forschungs­zentrum die Technologi­e entwickelt hatte. Oder auch des Parabolrin­nenkraftwe­rks in La Calahorra bei Granada, wo Mitarbeite­r der PSA nicht nur beratend an Planung und Bau mitwirkten, sondern sogar das spätere Personal schulten.

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