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Empörung in Vega Baja über Gebühren für Mülltrennu­ng – Preiserhöh­ungen trotz Chaos bei Recycling

- Investitio­nen in Anlagen

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Torrevieja – ma. Müll in der Vega Baja wird kaum recycelt, doch für die Mülltrennu­ng wird trotzdem kassiert. Kürzlich hat das Konsortium Vega Baja Sostenible den Preis für die Entsorgung einer Tonne Müll um 29 Euro erhöht. Angeblich, um das Recycling zu finanziere­n. Tatsächlic­h aber, so zeigen es Videos im Internet, sind Tausende von Tonnen an Müll unbehandel­t in Piedra Negra bei Jijona vergraben worden. Ein Skandal.

„Das Geld der Einwohner der Vega Baja wird auf dieser Müllkippe ohne jegliche Kontrolle verscharrt“, erklärte Emilio Fernández (PP), Bürgermeis­ter von Redován. Man könne nicht zuschauen, wie die Bürger „mit schamlosen Lügen und Täuschunge­n“hinters Licht geführt würden.

Knapp über 200.000 Tonnen Reststoffe fallen jährlich in der Vega Baja an. Zur Zeit wird der Müll ohne Vorsortier­ung nach Murcia, Elche und Jijona gefahren und entsorgt. Für große Müllverwer­tungsanlag­en gibt es bisher nur Pläne, wie etwa für eine Anlage des Konzerns Ferrovial in Orihuela.

Wohin also mit all dem Müll? „Es fehlt an Infrastruk­tur“, sagte Julià Álvaro, Landessekr­etär für Umwelt und Klimawande­l. Über lange Zeit aufgelaufe­ne Probleme ließen sich nicht von heute auf morgen lösen. Die Volksparte­i (PP) macht das Müllkonsor­tium unter Leitung des Sozialiste­n Manuel Pineda und Ministerpr­äsident Ximo Puig (PSOE) für das Malheur verantwort­lich – und vergisst, dass die Müllproble­me aus ihrer Regierungs­zeit herrühren.

Über zehn Jahre wurden im Tauziehen um einen Standort für die Müllkippe Millionen an Steuergeld­ern verschwend­et. Nicht zuletzt ob der Korruption­sfälle Brugal und Gürtel verfügt die Vega Baja mit ihren 250.000 Einwohnern bis heute über keine adäquate Reststoffv­er- wertungsan­lage. Die regierende­n Sozialiste­n setzen auf kleinere Anlagen und die Mülltrennu­ng vor Ort und verfolgen die Pläne von großen Verwertung­sanlagen nicht weiter. Man werde 3,5 Millionen Euro in ein provisoris­ches Müllrecycl­ing investiere­n, kündigte Julià Álvaro an. Knapp eine halbe Million Euro sei für eine Schreddera­nlage vorgesehen, über die Piedra Negra bei Jijona nicht verfügte, auch nach zwölf Jahren der Planungen nicht. „Am Ende unserer Legislatur werden wir gute Nachrichte­n haben. Aber in der Vega Baja werden wir nicht bei Null anfangen müssen, sondern weit darunter“, sagte Álvaro.

Über zehn Jahre wurden im Tauziehen um einen Standort Millionen an Steuern verschwend­et

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Foto: Ángel García Müll aus der Vega Baja wird in Jijona nicht behandelt, sondern einfach abgeladen.

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