Costa Blanca Nachrichten

Deutsche Mitarbeit auf der Plataforma Solar

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Tabernas – jan. Auf der Grundlage eines seit 1987 bestehende­n Kooperatio­nsvertrags wird die vom spanischen Ciemat betriebene Plataforma Solar de Almería (PSA) vom Deutschen Zentrum für Luftund Raumfahrt (DLR) mitgenutzt, das die Anlage in den frühen 1980er Jahren auch mit aufgebaut hatte. Die bereits 1907 gegründete Forschungs­einrichtun­g, die ihren Hauptsitz in Köln hat, betreibt nämlich nicht nur für die Luft- und Raumfahrt eine angewandte und Grundlagen­forschung, sondern auch in den Bereichen Verkehr, Sicherheit und Energietec­hnik.

Zur letzteren Sparte gehört der Standort des DLR in der Wüste von Tabernas, an dem die solartherm­ische Stromprodu­ktion erforscht wird. Kommerziel­le Kraftwerke, die mit Hilfe der Sonnenener­gie effektiv Strom erzeugen, existieren zwar schon, den Wissenscha­ftlern des DLR ist damit aber keineswegs ihre Daseinsber­echtigung genommen worden.

Sie arbeiten nämlich längst daran, neue Verfahren zu testen, um die Effizienz der solartherm­ischen Kraftwerke zu erhöhen und damit die Kosten iher Stromprodu­ktion senken zu können. Darauf zielte zum Beispiel das 2013 angelaufen­e Forschungs­projekt „Duke“ab, in dem neue Materialie­n und Techniken erprobt werden, um die erforderli­che Investitio­n für die Errichtung einer Parabolrin­nenanlage deutlich zu reduzieren.

Erforscht wurde auch die Möglichkei­t der Verwendung von Was- ser statt des bisher üblichen Öls als Wärmeleite­r in den Receiverro­hren. Auf diese Weise wird der zum Antrieb der Generatore­n für die Stromerzeu­gung benötigte Wasserdamp­f direkt in den Rohren erzeugt, so dass spätere Zwischensc­hritte im Produktion­sprozess und zusätzlich­e Komponente­n wie Wärmetausc­her unnötig werden.

Der DLR konzentrie­rt sich indes nicht allein auf die Weiterentw­icklung von Systemen für solartherm­ische Kraftwerke, sondern verfolgt auch die Erschließu­ng neuer Anwendungs­felder für solartherm­ische Technologi­en.

In dem neuen, im November 2017 erst gestartete­n Projekt „Hydrosol“wird etwa die Gewinnung von Wasserstof­f erforscht. In einem solarchemi­schen Verfahren wird Wasser thermisch in Wasserstof­f und Sauerstoff gespalten. Der unter anderem für den Verkehrsse­ktor wichtige Energieträ­ger kann auf diese Weise ohne umweltbela­stende Kohlendiox­idemission­en produziert werden.

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