Auf des Messers Schneide
Neuer Tarifvertrag für Opelwerk bei Zaragoza kommt doch noch zustande
Seit der französische Autohersteller PSA (Peugeot und Citroën) den Mitbewerber Opel übernommen hat, weht ein rauer Wind durch die Produktionsstätten der Neuerwerbung. Das bekam jetzt auch das Opelwerk in Figueruelas bei Zaragoza zu spüren.
In den Verhandlungen mit den Gewerkschaften über einen neuen Haustarif drohten die Franzosen kurzerhand damit, die Fabrikation des Erfolgsmodels Corsa an andere Standorte zu verlegen. Ohnehin, so PSA, lägen die Produktionskosten in Figueruelas um über 17 Prozent höher als an den anderen spanischen PSA-Standorten in Vigo und Villaverde bei Madrid. Ganz zu schweigen von den Kosten in den PSA-Werken in Portugal, Slowenien oder demnächst Marokko.
Der Verlust des Corsa hätte für Figueruelas einen existenzbedrohenden Schlag bedeutet. Weit über die Hälfte der Produktion entfällt auf den Kleinwagen. Ein Großteil der 6.000 Beschäftigten montiert den Corsa. Opel ist in der Region Aragón der mit Abstand größte Arbeitgeber.
Die Tarifverhandlungen waren bereits zum Scheitern verdammt, als sich dank der Vermittlung der Regionalregierung die Beteiligten am Wochenende noch einmal an den Verhandlungstisch setzten. Das Ergebnis am Montag war ein Vorababkommen über einen neuen Haustarif mit einer fünfjährigen Laufzeit. Er sieht vor, die Gehälter der Beschäftigten 2018 einzufrieren und in den Folgejahren lediglich um die Hälfte beziehungsweise um 60 Prozent der jeweiligen Preissteigerungsrate in Spanien zu erhöhen. Die Belegschaft billigte am Mittwoch in einer Urabstimmung das Verhandlungsergebnis.