Braune Kronen
Pilzbefall in Jávea lässt Anwohner des Cabo de la Nao um ihre schöne Landschaft fürchten
Pilzbefall im Kiefernwald: Cabo de la Nau und Jávea bangen um ihren Baumbestand
Jávea – se. Viele Anwohner des Cabo de la Nao sind alarmiert: Auf der Halbinsel sind zahlreiche Kiefern von einem Schädling befallen. Sie färben sich rot und scheinen dann abzusterben. Besorgte Bürger forderten gegenüber der Lokalpresse, dass die Stadt sofort Gegenmaßnahmen ergreift. Sie fürchten, dass das Landschaftsbild in der sehr touristischen Zone sonst schwer geschädigt werden könnte.
Stadtbiologe Ignasi Astor wiegelt ab. „Es handelt sich um ein Triebesterben, das von dem Pilz Sirococcus conigenus verursacht wird“, erklärt er. Der Schädling befalle nur die jüngsten Triebe und verlichte die Krone dadurch von außen nach innen. Nur im Extremfall, wenn die Erkrankung stark über mehrere Jahre hintereinander auftrete, sterbe der Baum ab.
„Der Pilz lebt ständig in der Mehrzahl der Kiefern und ist normalerweise harmlos“, berichtet der Experte. „Doch bei bestimmten klimatischen Bedingungen – wie Hitze, Dürre und hoher Luftfeuchtigkeit – nimmt er überhand und zerstört die Triebe.“Der Schädling blockiert dann die Zugänge zu den jungen Ästchen und Nadeln. Die Nadeln färben sich rotbraun, vertrocknen und fallen ab, die Ästchen krümmen sich – man spricht vom Soflamado del Pino, von einem Erstickungsanfall der Kiefer.
„Die Rotfärbung ist sehr auffällig, zumal sie ja außen am Baum auftritt“, sagt Astor. „Doch im Inneren wächst die Kiefer weiter.“
Eine Behandlung gebe es nicht. „Wir können nur hoffen, dass das Wetter seine Kapriolen mit Hitze und Dürre mitten im Winter beendet“, sagt der Biologe. „Wenn es kalt wird und regnet, wie das zu der Jahreszeit der Fall sein sollte, löst sich das Problem von selbst.“
Der Pilzbefall komme zur Zeit in Küstennähe oft vor, am Cabo de la Nao sei er aber besonders auffällig, weil dort an einem Infektionsherd gleich 15 betroffene Bäume zusammenstünden.