Bär in Deutschland
Der 18-jährige Tvisti hat im Alternativen Bärenpark in Leinefelde-Worbis ein neues Zuhause gefunden
Tvisti hat ein neues Zuhause: Früheres Zirkustier aus Finestrat kommt in Thüringen unter
Finestrat/Murcia – ann. Der 18 Jahre alte Braunbär Tvisti bestieg am 27. Januar im Tierpark Terra Natura Murcia einen speziellen Transporter und verließ ihn am nächsten Tag im Alternativen Bärenpark im thüringischen Leinefelde-Worbis, wo er sich derzeit einlebt, um dort seinen Lebensabend zu verbringen.
„Tvisti ist ein seit kurzem pensionierter Zirkusbär, dessen Besitzer mich als Tierrechtsanwältin eingeschaltet hat, um ihm ein gutes neues Zuhause zu suchen“, erklärt Raquel López von der murcianischen Vereinigung DeAnimals gegenüber der CBN. Weil die sechs kontaktierten Zentren in Spanien ihn nicht hätten aufnehmen können, habe man schließlich den Bärenpark in Deutschland ausfindig gemacht. Zuvor habe der Bär bei seinem Besitzer in Finestrat gelebt.
Dort waren die Tierschutzvereinigungen Somos Gos und Fedanimal bereits im Jahr 2016 auf ihn aufmerksam geworden. Dass Tvistis Besitzer das „sehr geliebte Tier“nun „auf freiwilliger und kostenloser Basis“abgegeben haben, wie Raquel López erzählt, passt nicht ganz zu der Situation, in der sich der Braunbär damals befand. In einem kleinen Käfig in einem Zir- kushänger, abgestellt in einem kleinen Kiefernwäldchen bei Finestrat hatten die Tierschützer den apathisch wirkenden Bären Tvisti, auch Estivi genannt, aufgefunden.
Von Fedanimal und Somos Gos angeregte Versuche der Ortspolizei von Finestrat, um den Bären beschlagnahmen zu lassen, schlugen fehl. Zuletzt vor genau einem Jahr, weil die Guardia Civil dazwischenkam und erklärte, die Papiere seien in Ordnung und die Haltung legal (CBN berichtete). Die Tierschützer vermuten, der Besitzer des Bären habe möglicherweise von der Guardia Civil einen Freundschaftsdienst erhalten.
Sie erstatteten Anzeige, weil der Besitzer nicht über die notwendige Lizenz für die Haltung eines gefährlichen Tieres sowie eine Versicherung für den Schadensfall verfügte. Die Anzeige gelangte nach Aussage von Fedanimal vor Gericht und sollte in Kürze verhandelt werden, woraufhin der Besitzer um ein paar Tage Aufschub gebeten habe. In dieser Zeit habe er wohl Kontakt mit der Tierrechtsanwältin Raquel López aufgenommen, um den Bären in ein Aufnahmezentrum abzugeben.