Valencia:
Temperaturen um den Gefrierpunkt an der Costa Blanca – Schneetreiben in den Bergregionen
Schnee und Kälteeinbruch haben die Costa Blanca fest im Griff
València – mar. Der ungewöhnlich heftige Wintereinbruch der vergangenen Tage betraf nicht nur wie üblich den Norden Spaniens, sondern auch die Hauptstadt Madrid – wo teilweise der Flugbetrieb eingestellt werden musste – weite Teile Zentralspaniens, sowie Andalusien, die Region Murcia und das Land Valencia.
Bilder von verschneiten Dörfern, Feldern und Straßen, wie man sie mancherorts seit Jahrzehnten nicht gesehen hat, kamen vor allem aus den Provinzen Castellón und Valencia. Aber auch im Hinterland von Alicante gab es teils heftige Schneefälle, die zu Straßensperren und Unterrichtsausfällen führten. Mehrere Straßen mussten wegen Verwehungen und Eisglättte gesperrt werden oder waren nur noch mit Schneeketten befahrbar, liegengebliebene Fahrzeuge verursachten Staus.
Frost auch an der Küste
Mit dem Schnee kam die Kälte. Gegen Mitte der Woche erreichten die Tiefsttemperaturen sogar in der Küstenregion nachts den Gefrierpunkt, im Inneren der Region gab es bis zu minus 15 Grad.
Auch küstennahe Berge wie der Puig Campana und die Sierra Bernia waren mit einem weißen Band überstreift. Hunderte Ausflügler nutzten das in diesen Breiten seltene Phänomen und fuhren in die Bergregionen, Kinder fuhren Schlitten und bauten Schneemänner. Mitte der Woche musste die Generalitat für neun Kreise des Landes die Warnungen nochmals erhöhen und die höchste Alarmstufe 0 deklarieren. In L’Alcoià (Provinz Alicante), El Rincón de Ademuz und Los Serranos (Provinz Valencia) sowie Els Ports, L’Alt Maestrat, L’Alcalatén, Alto Mijares und Alto Palancia (Provinz Castellón) fielen erhebliche Mengen Schnee, das Staatliche Wetteramt Aemet gab für das Hinterland Castellóns zudem die Warnstufe Orange wegen Schneefalls aus. Schneeräumer waren unterwegs, dennoch blieben einige Ortschaften zumindest für einige Stunden von der Außenwelt abgeschnitten.
Die Niederschläge bringen indes dringend benötigtes Wasser ins Land. Die durchschnittliche Befüllung der Staubecken in Spanien hatte sich im Januar von 33 auf 42 Prozent verbessert. Mit Einsetzen des Tauwetters erhoffen sich Bauern und Wasserwirtschafter Stauseen, die bis zu 50 Prozent gefüllt sind, was den Bedarf zumindest für dieses Jahr abdecken würde.
In Valencia bleibt die Lage dennoch angespannt, denn es fielen deutlich weniger Niederschläge als im Rest des Landes. Und mehr noch: Der Januar 2018 war der wärmste und mit der trockenste seit Beginn der wissenschaftlichen Wetteraufzeichnungen 1869. Die Durchschnittstemperatur im Land betrug neun Grad, fast zwei Grad über dem langjährigen Mittel, die Provinzhauptstadt Alicante lag im Schnitt bei 13 Grad und erreichte an einem Tag den Rekordwert von 26,2 Grad.