Eiseskälte am Empfang
Das besondere Erlebnis im Gesundheitszentrum in Oliva
Aufgrund mangelnder spanischer Sprachkenntnisse kann ich ein Erlebnis nicht an offizieller Stelle vorbringen, sondern möchte Ihnen einen Vorfall schildern, der uns sehr negativ berührt hat. Ich möchte nur einmal meinen Frust loswerden:
Wir befinden uns momentan in Oliva auf dem Campingplatz Kiko-Park. Am 17. Februar hatte unser Freund sein Iliosakralgelenk ausgerenkt. Dadurch hatte er unsagbare Schmerzen, der ganze Körper zitterte, und er war nahezu bewegungsunfähig.
In diesem Zustand fuhren wir mit ihm zur Ambulanz im Gesundheitszentrum in Oliva, in der Hoffnung hier Hilfe zu erhalten. Doch die hier erfahrene Ignoranz grenzte ans Unmenschliche. Gut, wir sind der spanischen Sprache nicht mächtig. Jedoch war es offensichtlich, in welchem schlechten Gesundheitszustand sich unser Freund befand.
Aber es schlug uns von der Dame am Empfang nur Eiseskälte entgegen. Sie machte keine Anstalten, sich mit uns auseinanderzusetzen. Wir waren ihr einfach nur lästig. So empfanden wir ihr Verhalten uns gegenüber.
Natürlich haben wir keine spanische Krankenversicherung. Aber auch der Hinweis, dass der Patient Selbstzahler ist, erweckte kein Interesse. Erst als ein Herr im weißen Kittel, vermutlich ein Arzt, sich in Englisch mit uns verständigte und ihr entsprechende Hinweise gab, legte die Dame uns widerwillig ein Formular vor, das wir ausfüllen sollten.
Da die Person hinter dem Annahmetresen außerdem ständig das Formular beiseite schob und andere Patienten bediente und sich inzwischen auch die in Weiß gekleidete Person verabschiedet hatte, war unser Vertrauen, hier gut versorgt zu werden, völlig verschwunden.
Zufällig hatte ich in meinem Handy die Telefonnummer eines deutschen Arztes gespeichert – in einer Anzeige in Ihrer Zeitung ge- funden. Ich rief Dr. Hasso Stötzer in Benissa an und schilderte ihm das Problem. Sofort erklärte er sich bereit, uns zu helfen.
Wir machten uns auf den Weg und wurden von dem Arzt sehr zuvorkommend empfangen. Er nahm sich sehr viel Zeit für seinen Patienten und kümmerte sich intensiv um unseren Freund. Der konnte nach der Behandlung wieder selbstständig die Treppen zum Auto hinabsteigen und sich ohne Hil- fe ins Auto setzen. Vorher mussten wir ihn mit zwei Personen stützen.
Ich frage mich nun, wie es wohl ablaufen würde, wenn eine lebensbedrohliche Situation vorliegt. Ob man dann eine bessere Behandlung erfahren würde, oder ob es der Dame am Empfang dann auch egal wäre, wie es dem Menschen geht?