Dauerärgernis auf dem Arbeitsmarkt
Die hohe Zahl der befristeten Arbeitsverträge ist ein Dauerärgernis auf dem spanischen Arbeitsmarkt. Im vergangenen Jahr ist deren Anteil sogar noch einmal gestiegen auf 26,7 Prozent, womit Spanien in Europa einen Spitzenplatz einnimmt.
Ein Beispiel von Mai 2017: Nur etwas mehr als acht Prozent der geschlossenen Arbeitsverträge – es waren immerhin fast zwei Millionen an der Zahl – waren von unbefristeter Dauer. Jeder vierte Arbeitsvertrag dauerte zudem nur eine Woche oder weniger. Überhaupt wird die Dauer der befristeten Arbeitsverträge immer kürzer. Im Schnitt lief ein Zeitvertrag nur über 54,6 Tage. Vor zehn Jahren waren es immerhin noch 81 Tage.
Geht es nach dem Willen von Ciudadanos, werden alle bisherigen Varianten von Arbeitsverträgen abgeschafft und durch ein einziges Modell mit einer 20-Tage-Entschädigung bei Entlassungen (33 Tage bei nicht betriebsbedingter Entlassung) ersetzt. Ferner soll parallel zur Arbeitslosenversicherung bei der Segu- ridad Social für jeden Arbeitnehmer ein gesondertes Konto eingerichtet werden, auf das der Arbeitgeber einzahlt. Im Falle des Arbeitsplatzverlustes kann die Person über das Geld verfügen oder die Beträge auf dem Konto belassen zur Ergänzung der späteren Rente.
„Auf unserem Arbeitsmarkt gibt es zu viele Beschäftigte zweiter Klasse, in prekärer Lage und ohne Schutz, sagte der wirtschaftsund arbeitsmarktpolitische Sprecher Luis Garciano zu der Gesetzesinitiative seiner Partei. (tl)