Verurteilung von Luis Roldán
Am 26. Februar 1998 wurde Luis Roldán zu 31 Jahren Gefängnis verurteilt, von denen er 15 Jahre, die U-Haft inbegriffen, tatsächlich hinter Gitter verbringen sollte. Der flüchtige Ex-Direktor der Guardia Civil war drei Jahre zuvor in Thailand festgenommen und nach Spanien ausgeliefert worden.
Von der damaligen Regierung der PSOE war Luis Roldán 1986 als erster Zivilist mit der Leitung des paramilitärischen Polizeikorps betraut worden. Sieben Jahre später deckte ein politisches Magazin jedoch ein mit seinem Gehalt unvereinbares Vermögen auf, woraufhin er zurücktreten musste.
Der Publikation zufolge hatte Luis Roldán Gelder aus einem Geheimfonds der sozialistischen Regierung für den Kampf gegen den Terrorismus in die eigene Tasche gesteckt. Außerdem hätte er von Baufirmen Schmiergelder kassiert für die Vergabe von Aufträgen zur Errichtung von Polizeikasernen.
Als zur Prüfung der Korruptionsvorwürfe eine gerichtliche Untersuchung aufgenommen wurde, setzte sich Luis Roldán im April 1994 ins Ausland ab. Nach einer internationalen Fahndung konnte Roldán im Februar 1995 auf dem Flughafen von Bangkok überführt und daraufhin in seiner Heimat vor Gericht gestellt werden.
Im Jahr 2010 wurde der ehemalige Chef der Guardia Civil vorzeitig aus der Haft entlassen. Das von ihm veruntreute Geld konnte indes nie aufgespürt werden. (jan)