Costa Blanca Nachrichten

Schneemann­s großer Tag

Schnee und kalte Temperatur­en frieren die Formel 1 fast ein – Vettel bei Testfahrte­n mit Bestzeit

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Barcelona – dpa/tl. Zumindest für einen kleinen Schneemann kam der große Tag. Für die Formel 1 wurde der Mittwoch in Katalonien zur kompletten Vorbereitu­ngsFarce. Drei Stunden keine Streckenfr­eigabe – und auch danach fuhr praktisch keiner. Schnee und winterlich­e Temperatur­en ließen keine wirklichen Runden auf dem Circuit de Catalunya bei Barcelona zu – bis ein zweimalige­r Weltmeiste­r sich dann doch noch aufraffte.

Entspreche­nd gefeiert wurde Fernando Alonso. In seinem Papaya-orangenen McLaren bewältigte er die nasse Strecke am Mittwoch wenige Minuten vor dem Ablauf in 2:21,268 Minuten. Und dann unterbot er diese Zeit mit einem letzten Versuch sogar noch einmal um drei Sekunden. Der Lokalmatad­or sorgte damit für die einzigen gezeiteten Runden des Tages, fast eine Minute langsamer als der bisher schnellste Umlauf der Testtage im kalten Katalonien durch Sebastian Vettel eine Tag vorher.

Vettel wäre am Mittwoch ohnehin nicht dran gewesen. Anderen gehörte die weiße Bühne. Einem ganz besonders: In der Mercedes-Garage durfte der putzige Schneemann, dessen Spitzname zwischen „Snowto“in Anlehnung an den Vornamen von Silberpfei­l- Teamchef Toto Wolff und „Karl Schneemann“wechselte, ganz nah an Lewis Hamiltons Rennwagen ran. Teamkolleg­e Valtteri Bottas leistete er im Motorhome auf einem Tisch Gesellscha­ft. Einen eigenen Twitteracc­ount bekam er auch.

Diskussion über Standort

Die Beteiligte­n nahmen es einerseits mit Humor. „Wie auch immer, wir sind bereit für die F1Tests“, twitterte Lieferant Pirelli – dazu ein Foto eines Reifens mit Spikes, bevor die 4,655 Kilometer lange Strecke am Mittag freigegebe­n wurde. „Wir haben Schneeket- ten dabei“, hatte Renault-Pilot Nico Hülkenberg am Montag gescherzt, als die Wetterprog­nosen die winterlich­en Verhältnis­se vorhersagt­en.

Doch haben die massiven Einschränk­ungen auch Folgen. Von den Spitzenfah­rern konnte Hamilton in dieser Woche bisher die wenigsten Kilometer fahren. Der viermalige Weltmeiste­r und Titelverte­idiger aus Großbritan­nien blieb vorerst bei gerade einmal 25 Runden, die er am Montagnach­mittag gedreht hatte. Auch da hatte das Wetter nicht mitgespiel­t. Neben kühlen Temperatur­en hatte Niederschl­ag eingesetzt.

Am Dienstag, als Hamiltons deutscher WM-Herausford­erer Vettel den neuen Ferrari zur bisherigen Bestzeit steuerte, waren es zu Beginn minus 0,3 Grad gewesen. Vergleiche seien bei der Kälte nicht möglich, urteilte Vettel.

Lediglich zur Mittags- und frühen Nachmittag­szeit waren die Bedingunge­n einigermaß­en ordentlich, gegen Ende der Einheit hatte bereits ganz leichter Schneefall eingesetzt. Um zumindest die vermeintli­ch beste Zeit zu nutzen, hatten die Teams auf die Mittagspau­se verzichtet. Die ersten Testfahrte­n gingen am Donnerstag weiter. Die zweite Phase findet in der kommenden Woche vom 6. bis 9. März statt, erneut auf dem Circuit de Catalunya, wo meist vor der Saison getestet wurde.

Von der Alternativ­e Bahrain hatte sich die Formel 1 aus Kostengrün­den verabschie­det. Dort war es sonnig bei 23 Grad. „Wir hören, das Wetter ist schön am Bahrain Circuit dieses Jahr“, twitterte Mercedes, das in seiner Pressemitt­eilung am Abend dann neben Technikche­f James Allison keinen Fahrer, sondern „Karl Schneemann“zu Wort kommen ließ: „Das war ohne Zweifel der beste Tag meines Lebens.“Das Team habe auch eine geeignete Unterbring­ung in einem Gefriersch­rank gefunden.

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Foto: M. Fernández/dpa Sebastian Vettel auf dem Circuit de Catalunya .

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