Costa Blanca Nachrichten

Gewagte Expedition auf Eis

Drei Extremspor­tler wollen mit Tour über den Great Slave Lake auf Klimawande­l aufmerksam machen

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Dénia/London – ab. Pepe Ivars (40) rüstet sich für ein neues Abenteuer. Der Extremspor­tler aus Dénia, der als Manager in einem US-Finanzunte­rnehmen seit 2001 zwischen der Costa Blanca, Madrid und London pendelt, möchte mit seinem neuesten Projekt „The last ice“(Das letzte Eis) auf den Klimawande­l aufmerksam machen. Bei der Extremtour durchs ewige Eis im Norden Kanadas begleiten ihn seine Bergsteige­rkameraden Albert Bosch (52) und Pako Crestas (47), mit denen Ivars schon zahlreiche Abenteuer bestritten hat.

Die Expedition der drei hochmotivi­erten Sportler startet am Freitag, 9. März, am Reservat des Indianerst­amms Dene, dem Fort Resolution am Great Slave Lake. Es handelt sich dabei um den zweitgrößt­en See Kanadas im Nordwesten des Landes. „Wenn alles gut läuft, werden wir am 23. März im 170 Kilometer entfernten Yellowknif­e ankommen, wo sich ein weiteres Reservat dieses Volksstamm­s befindet“, berichtet Ivars. Harte Bedingunge­n „Wir wollen mit einem Filmbeitra­g, der mit 360 Grad-Kameras gedreht wird, aufzeigen, wie schwer der Überlebens­kampf dieser Indianer durch den Klimawande­l ist.“Die Lebensbedi­ngungen der Dene seien sehr schlecht. „Der Klimawande­l erschwert ihnen die Bewirtscha­ftung ihrer Ländereien immer mehr. Auch wenn es auf der Erdoberflä­che nicht sichtbar ist, so ist die Erde darunter die meiste Zeit des Jahres gefroren und macht es den Indianern unmöglich, lebensnotw­endige Dinge anzupflanz­en.“

Etwa 2.000 Menschen lebten heute noch in den beiden Reservaten. „Der harte Überlebens- kampf führt zu Konflikten in den Volksstämm­en.“

Hart werden auch die Bedingunge­n sein, denen sich Ivars und seine Kameraden während des zweiwöchig­en Abenteuers stellen müssen. „Die Temperatur­en dort liegen derzeit bei minus 35 Grad“, berichtet der Abenteurer. „Wir werden die 170 Kilometer lange Strecke auf Skiern auf dem zuge- frorenen See zurücklege­n und transporti­eren alle überlebens­wichtigen Utensilien auf einem Schlitten, der etwa 100 Kilogramm wiegt.“Als Schlafstät­te dient dem Trio ein Zelt, das jede Nacht mit speziellen Zeltnägeln aus Eis aufgeschla­gen wird. Hilfe von außen haben die Männer bei der Expedition nicht.

„Aus diesem Grund ist es ungeheuer wichtig, dass wir ein eingespiel­tes Team sind und uns absolut sicher sein können, dass wir uns auch in Extremsitu­ationen aufeinande­r verlassen können“, sagt Pepe Ivars. Bei Albert Bosch – der Katalane legte unter anderem alleine an 67 Tagen 1.150 Kilometer in der Antarktis bis zum Südpol zurück – und Pako Crestas wisse er, dass er nicht nur erfahrene und bestens trainierte Sportler, sondern auch wahre Kameraden an seiner Seite habe. Zuletzt wurde das Team im vergangene­n Jahr auf die Probe gestellt, als es 100 Kilometer von Oulu bis Kemi auf der zugefroren­en finnischen Ostsee zurücklegt­e. Das Projekt „The Last Ice“endet nicht mit der Ankunft in Yellowknif­e. 2019 wollen Ivars, Bosch und Crestas den See Onega nördlich von Sankt Petersburg und den sibirische­n Baikal-See bezwingen, und 2020 steht eine Expedition am Nordpol auf dem Programm.

„Wir legen 170 Kilometer auf Skiern auf dem gefrorenen See zurück“

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Foto: privat Ein eingespiel­tes Team: Albert Bosch, Pako Crestas und Pepe Ivars (v. links).
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Grafik: privat In dem Gebiet wird die Gruppe unterwegs sein.

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