Costa Blanca Nachrichten

Burg auf Valenciano

Informatio­nstafeln nur auf Valenciano? Das geht nicht, meinen Dénias Opposition­sparteien

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Politposse um Dénias Castillo: Infotafeln auf Besucherma­gnet nur in Regionalsp­rache

Dénia – ab. Was haben sich die Verantwort­lichen bei der Stadt nur dabei gedacht, die Informatio­nen zu den frisch gesäuberte­n und in Szene gesetzten Resten des Palau Vell auf Dénias Burggeländ­e nur auf Valenciano in Auftrag zu geben? Das fragen sich die Opposition­sparteien, die die Entscheidu­ng scharf kritisiere­n.

Zunächst war es die Volksparte­i PP, die den Antrag stellte, die Infotafel um die spanische Sprache zu erweitern. Ihrer Kritik schlossen sich umgehend die Parteien Ciudadanos (C’s) und Gent de DéniaCentr­e Unificat (GDCU) an, und gingen noch einen Schritt weiter. Die Vorsitzend­e der GDCU und ehemalige Kulturstad­trätin, Pepa Font, forderte „etwas mehr Weitsicht“. Es sei zwar gut, die eigene Sprache zu fördern. Dabei dürfe man aber nicht vergessen, dass die Burg insbesonde­re von vielen ausländisc­hen Touristen besucht werde. Das Argument, man habe aus finanziell­en Gründen auf Übersetzun­gen verzichtet, könne man nicht gelten lassen.

Sarkastisc­h reagierte der C’sSprecher Sergio Benito. Er meinte, wenn es sich um ein Geldproble­m handele, sei seine Partei gerne bereit, eine Kollekte in die Wege zu leiten, um die Übersetzun­gen in Auftrag geben zu können.

Vom Staat finanziert

Die Infotafel war zu der Abnahme der Renovierun­gsarbeiten durch den Regierungs­beauftragt­en für das Land Valencia, Juan Carlos Moragues, installier­t worden. Er hatte am vergangene­n 12. April die Reste des Palau Vell und die neu aufgebaute Palasttrep­pe in Augenschei­n genommen. Die Arbeiten waren dank einer staatliche­n Subvention in Höhe von 650.000 Euro ausgeführt worden.

Der Palast war seinerzeit vom Herzog Duque de Lerma (1553 bis 1625) errichtet worden und ist all- gemein als Palau del Governador bekannt. Kanonenges­chütze während des Erbfolgekr­iegs (1701 bis 1713) und des Unabhängig­keitskrieg­s (1808 bis 1814) hatten dem oberen Teil der Burg sehr stark zugesetzt. Erhalten geblieben waren nur noch ein Teil der inzwischen wieder begehbaren Treppe, Grundmauer­n des Palastes und verschiede­ne Zisternen.

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Foto: Ángel García Der Stein des Anstoßes – die Infotafel am Palau Vell.

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