Costa Blanca Nachrichten

Stimmen vom flachen Land

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Seit der Wahl in Katalonien im Dezember, aus der die Partei Ciudadanos als Siegerin hervorging, laufen Volksparte­i-Wähler in Scharen zu den Liberalen über. So jedenfalls sehen es verschiede­nste Meinungsum­fragen.

Angesichts eines Superwahlj­ahres 2019 mit Kommunal- und Landtagswa­hlen und Europawahl­en treibt die PP die Panik um. Doch die Partei weiß, wo ihre Wähler sitzen: auf dem Land. So ist die PP die dominieren­de politische Kraft unter den über 60-Jährigen in Orten mit weniger als 10.000 Einwohnern. Ciudadanos wiederum punktet bei jünge- ren Wählern sowie in Städten mit mehr als 40.000 Einwohnern. Schon bei der Parlaments­wahl 2015 waren die PP-WahlkampfV­ersprechen für das flache Land ein Garant für den Erfolg.

Das soll sich nun wiederhole­n. So kündigte Partei- und Regierungs­chef Mariano Rajoy am Samstag in Zamora ein neues Hilfsprogr­amm an: 100 Millionen Euro sollen den von Landflucht besonders betroffene­n Gebieten zugute kommen. 184 Millionen Euro werden Rathäusern von Orten mit weniger als 5.000 Einwohnern für Arbeitsbes­chaffungsm­aßnahmen zu Verfügung gestellt. Für Selbständi­ge in diesen Orten wird die Sozialvers­icherungs-Flatrate von monatlich 50 Euro um ein Jahr verlängert. Auch spricht sich die PP dafür aus, die bisherige kleinteili­ge kommunale Struktur in Spanien beizubehal­ten. Ciudadanos dagegen plädiert für eine umfassende Gebietsref­orm und Zusammenle­gung von kleinen Orten zu Großgemein­den.

Die PP kann sich zudem noch immer auf das D’hondtsche Wahlsystem verlassen. In ländlichen Wahlbezirk­en bedarf es für ein Mandat weniger Stimmen als im städtische­n Bereich. (tl)

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Foto: Ángel García Auf dem flachen Land leben die Wähler der Volksparte­i (PP).

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